Gerne zeige ich mich jungen Menschen, die nach unbekleideten schönen Körpern hungern.
Im Laufe vieler Jahre hat sich folgende Art und Weise bewährt:
Am Wasser findet man die Jugend nach Gehör. Wo heftig gekrischen wird, müßte sie anstehen. Die Jugend liebt außerdem heißen Boden, also Sand, Kies, Steine.
Ich dagegen bedarf der Ruhe und suche auch die Nähe zur Vegetation.
Von solch geschütztem Ort ist es oft möglich, auf dem Wasserwege das Lager der Jugend zu erreichen.
Nein, es ist nicht nur möglich - es ist geradezu erquickend und der leiblichen Wohlfahrt zuträglich, das bisweilen weite Schwimmen quer durchs Gewässer auf sich zu nehmen; und so gleite ich durch die Fluten, wo ich nach einer genußreichen halben Stunde unhörbar leise, aber oft doch schon bemerkt das Ufer erreiche, an dem die Jugend sich niederläßt.
Schon etwas außer Atem und mit der Balance kämpfend, entsteige ich nackt dem Wasser wie Neptun, während die Kurzen, die sich am See gerne zum Rauchen und Biertrinken in der Sonne versammeln, entgeistert schauen.
Ja, denke ich, so ist das - ihr werdet auch mal so, wenn ihr euch anstrengt..
Schon rappelt die Kiste: "guck ma, guck ma".
Schreie: "Mensch, du Sau" - "Schwuli" - "Exhibitionist" !
Das gefällt. Alle habens gemerkt. Alle gucken.
Zur Trocknung gehe ich zu Fuß am Ufer entlang.
Ich fühle die Blicke der Jugend noch lange in meinem Rücken.
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