Ich saß gerade frisch gegossen in den orientalischen Badearkaden, als ich Blicke bemerkte.
Zwei Wuzifanten von vielleicht 27, 28 Jahren, etwas fester. 1 blond, 1 schwarz.
Bald logierten beide Wesen neben mir.
Ich machte mir nichts daraus, und sortierte weiter die hinter den Säulen vorbeipromenierenden Patienten.
Da sah ich meinem neugewonnenen Arkaden-Nachbarn auf die Fessel, und siehe, er hatte genau das gleiche Schuhmodell angelegt, wie ich es gern zu tragen pflege.
Wie possierlich!
Vorsichtig schaute ich weiter herüber zu seinem Kollegen, dem Dunklen...
Nein, hatte auch er dasselbe Schuhwerk! Oh. Deshalb also Liebe.
Immerhin sind schwarz-lila Badeschlapfen mit automatisch desinfizierter Sohle hier nicht so häufig, daß ich sie schon einmal sonst gesehen hätte.
Sie formen jedoch einen zierlichen Fuß.
Alle drei sahen sich nun ihre Schuhe an, und man befand den schönen Gleichklang mit Wohlwollen.
'Auwei', so dachte ich mir.
In der Tat hingen die beiden die nächsten Stunden an mir wie die Kletten, und schlichen her und hin, und schauten, und klapperten mit ihren schwarz-lila Badeschlapfen.
Das zehrte ganz schön an meiner Erholung.
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Um ehrlich zu sein: Ich hätte den Dunkleren ja nicht verschmäht.
John-Lennon-Brille, Mittelscheitel und Maturanten-Schnauzerl, das ist schon das Richtige für mich.
Aber Pärchen mag ich nicht. Zu stressig diese. Außerdem machte sich der Ander wie ein Postler, und die mag ich auch nicht.
Jedenfalls ließen sie nicht locker, und egal in welcher Lokation, immerzu starrten mich diese zwei Wuzifanten an wie die schöne Giraffe Marliese.
Ich mußte etwas unternehmen.
Also begab ich mich noch einmal ins Dampfkammerl, wo man hierzulande fein aufgereiht auf einem schweißsuppenverglitschten Plastikbankerl hockt und sich bedampft.
Gleich waren die beiden Wuzln dabei und faßten mich schon beim Hineingleiten in den Schritt.
Das Dampfkammerl war gut besucht. Nachdem ich also das letzte fesche Platzerl gespritzt hatte mit dem Schlauch, war gerade neben mir noch der Sitz am Dampfauslaß frei, welchen der Postler einnahm.
Sein Schatz, der Dunkle, mußte sich nun direkt mir gegenüber niederlassen.
Artig faltete er die Hände vor seinen Teilen, damit niemand seine wahren Absichten erraten könne.
Schon war der blonde Postler mit seinen Extremitäten unterwegs zu den Verlockungen meines Leibes. Ich rutschte davon, so gut es ging, wobei allerdings mein weiterer Nachbar in ungewollter Weise bedrängt wurde.
Nach einigem Inhalieren, während mein Auge auf den verborgenen Schönheiten meines Gegenüber ruhte, hatte der unbeteiligte weitere Nachbarproband die Nase voll von der Drängelei und sprang auf und floh.
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