Kilometertabelle:
Lac Blanc - Route des Crêtes - Grand Ballon - Route Joffre - Masevaux 82,5 km
Col des Bagenelles
Über St. Pierre fahren wir ab Sainte Marie Richtung Bonhomme die steile, gewundene Rampe zum Col des Baganelles (903 m) hinauf, der als Zufahrt zur Kammstraße 'Route des Crêtes' schon ungemütlich von Motorradtreibern befallen ist.
Die kleinteilige Straße ist schön, aber man kommt außer Puste.
Am Paß, von wo aus man auch zum Brezouard (1228 m) gelangt, steigt der Weg enttäuschenderweise aber gerade weiter auf über 1000 m Richtung Col du Bonhomme (949 m).
Route des Crêtes
Ab Col du Bonhomme, ein Großparkplatz mit Bewirtschaftung, geht die Route des Crêtes los, nochmals verstärktes Kraftradaufkommen.
Zunächst gelangen wir auf der ehemaligen Militärstraße nach weiterem Anstieg zum Col du Calvaire (1144 m) an der Station du Lac Blanc (Téleski).
Das Felsenloch Lac Blanc mit subalpiner Anmutung ist gewiss einen Abstecher wert.
Man ist jedoch genötigt, das Rad mal abzustellen, und zu Fuß zum See hinunter zu klettern (997 m).
Vom Lac Blanc führt die Route des Crêtes durch die Heidelandschaft des Gazon du Faing (1303) in mittelleichtem Auf und Ab zum Col de la Schlucht (1138 m).
Wären nicht die Schwärme motorgetriebener Fahrzeuge, wäre es eine wirkliche schöne Straße.
Sie wurde übrigens im Ersten Weltkrieg in der Art einer Kolonialstraße entlang der damaligen deutsch-französischen Grenze (französische Seite) angelegt, um ordentlich rüberballern zu können.
Schon kurze Zeit nach Fertigstellung wurde sie nicht mehr benötigt, da die deutsch-französische Grenze von dieser Stelle wegverlegt wurde.
Ab Col de la Schlucht (auch ein Parkplatz mit Wirtschaften), beginnt dann die spektakuläre Etappe, zunächst mit dem Hohneck (1362 m), an dessen Gipfel die Route des Crêtes knapp vorbeiführt.
Auf kleiner, steiler Stichstraße läßt sich der Hohneck bis ganz oben mit dem Rad besteigen.
Eine subalpine Gebirgslandschaft mit Felshängen. Großartige Fernblicke und nicht ganz so überlaufen wie die Stationen direkt an der Fahrbahn der Route des Crêtes.
Diese verläuft nun oberhalb der Waldgrenze um 1200 Metern mit kontinuierlich herrlichem Panorama, das der Radler mit viel mehr Muße wahrnehmen kann als der Motortourist.
Über die Halligalli-Station Markstein gehts zum Grand Ballon.
Während die Straße zwischen Hohneck und Grand Ballon (1424 m) in der Höhe recht ausgeglichen trassiert ist, dürft ihr euch auf den Belchen ('Ballon') noch einen Schlußanstieg geben. Der allerletzte Anstieg ist aber dann wieder zu Fuß fällig, weil der 'Sommet' (Gipfel) für Fahrzeuge aller Art baulich abgeriegelt ist.
Es ist voll, aber man staunt, wie viele Bustouristen vom Parkplatz doch nur bis zur Bratwurt an den Fraßnäpfen längs der Straße gelangen.
Schöner Fernblick zurück zum Hohneck und die Gipfelstrecke, die wir soeben erledigt haben.
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Route Joffre
Aus Richtung Grand Ballon / Vallée de la Thur gelangen wir ab Bitschviller auf die anschließende, viel weniger bekannte Militärstraße 'Route Joffre' über den Col du Hundsrueck (748 m) ins Vallée de la Doller nach Masevaux.
Die Paßstraße ist erheblich weniger vom Kraftradverkehr verpestet als die Route des Crêtes, dabei auch kleinräumiger. Aber als Paßstraße auch heftig steigend!
Es handelt sich um einen Doppelpaß.
Mit gutem Fleiß ideal zu beradeln.
Hinweise zum schöneren Radfahren:
Man meide die Kammstraße am Wochenende!
Da die Route des Crêtes keine Ortschaften, sondern nur Ausflugspunkte ansteuert, ist die Versorgungslage beschränkt!
Es gibt nur wenig Kioske / SB-Hallen mit sehr mageren Angeboten.
In den Touristenlokalen wird Getränk in Kleinpackungen zum Mitnehmen mit Münz aufgewogen.
Trinkbrunnen findet man an der Straße gar nicht.
Dagegen füllen die Wirte Wassersäcke gegen Euro an der Bar, wenn wenig Betrieb ist.
Im Sommer ist aber grundsätzlich viel Betrieb.
Ihr solltet demnach euren Proviant schon dort hinaufkarren, und nur Getränk nachkaufen.
Oder euch zu den Kradführern gesellen und euch mit Pommes, Bratwurst, Flammkueche und Bier dopen.
Dagegen ist es empfehlenswert, bei Übernachtungsbedarf auf der Höhenstrecke nicht wieder 500 Höhenmeter
runter zu rollen zum nächsten Zeltplatz oder Dorfgasthof.
Da ist es angebrachter, in einem der vielen Fermes Auberges oder Hotels zu nächtigen, denn deren Preise sind relativ zivil (25 - 40 € Nacht Einzel bis Doppel).
Die Gegend ist eine Winterübernachtungsgegend, die Kapazitäten sind unterm Jahr nicht ausgelastet. Es lohnt sich, nach den überall winkenden Schildern etwas von der Straße weg zu fahren.
Allein am Lac Blanc findet der matte Radler 4 konkurrierende Etablissements.
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