Kilometertabelle:
Lago di Caldonazzo - Pergine - Trento - Lavis - Bozen/Bolzano - Meran 116 km
Meran - Algund/Lagundo - Schlanders/Silandro - Glurns/Glorenza - Müstair/Münster 80 km
Teilstrecke auf voriger Seite beschrieben (Lago di Caldonazzo - Lavis)
Val d'Adige
Von Salorno/Salurn (224 m) an erlaubte ich mir, den Etschradweg, Radautobahn der Genießenden zu nehmen.
Mithilfe dieser ist das Etschtal in kurzer Zeit abgefeiert und die Aussicht ist auch noch gut.
Alternativ läßt sich zwischen Lavis (Trient) und Laives/Leifers (Bozen) auch ganz ausgezeichnet die Brennerstaatsstraße zum Radfahren gebrauchen.
Bei Bozen geht der Etschradweg ein wenig links/rechts/links in die gewünschte Richtung, was aber angesichts der idiotensicheren, aufwendigen Radwegweisung nicht schwerfällt. Diese entspricht deutschem oder sogar Schweizer Standard, was uns daran erinnert, daß wir Italien so gut wie hinter uns gelassen haben.
Ebenso fällt die Deutschsprachigkeit der Beschilderungen ins Auge - Italienisch ist nur noch in der 2. Zeile zu finden und fehlt, je weiter wir talaufwärts kommen, manchmal ganz.
Der Etschradweg missfällt in Stadtnähe durch außerordentlich starken Verkehr von Freizeitradlern aller denkbaren Fahrzeugarten.
Dafür ziehen links und rechts die prominenten Burgen des Etschtals an uns vorüber.
Meran
Im weiteren Talverlauf geht es nach Westen durch Obstplantagen, teilweise der Etschtalbahn entlang nach Meran (325 m).
Die Stadt ist verkehrsreich und voller Touristen.
Es gibt einen günstigen, gut gelegenen Campingplatz der Kurverwaltung auf österreichischem Niveau. Sehr gesellig.
Daneben ein weiterer, mir nicht bekannter Zeltplatz und zahlreiche eher teure Unterkunftsmöglichkeiten.
Meran eignet sich auch ideal für Beschaffungen aller Art, die im 'richtigen' Italien nicht durchgeführt werden konnten, da die Handelssortimente an Österreich/Deutschland ausgerichtet sind. Bei mir betraf dies z.B. eine dringend benötigte amerikanische Gaskartusche.
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Vintschgau / Val Venosta
Die Stadtausfahrt auf dem Etschradweg ist narrensicher, aber stark verbaut.
Vor der Talstufe ins Vinschgau bei Partschins / Forst wurde die inzwischen berühmte Radfahrer-Serpentine für teuer Geld angelegt.
Auf ihr finden sich zahlreiche bunt gewandete Adventure-Radfahrer, die sich vom 4Wheel-Drive-BMW nach Prad fahren ließen (Großparkplatz), und sich nun dem Abenteuer eines Bergabradelns nach Meran hingeben auf ihren neupolierten 6000-Mark-Fullies und Mounties.
Über das tosende Etschwehr bei Töll (ca. 510 m) gelangen wir ins wieder flache Vintschgau
Der durchgehend asphaltierte Radweg ist stark befahren. Schöne Ausblicke aus bequemer Perspektive. Eine gewisse Steigung ist unvermeidlich, denn irgendwann wollen wir im 920 m hoch gelegenen Glurns auflaufen. Die Steigungen des Etschradwegs sind sehr gut gestuft, das Radeln ist immer bequem.
Val Müstair / Val Monastero / Münstertal
In Glurns begegnet man schon dem ersten gelben Postauto 'die Post' der Eidgenossenschaft. Destination: 'Zernez'
Das eigenwillig-originale Städtchen ist einen Blick wert.
Dann biegen wir Richtung Taufers im Münstertal vom Etschradweg ab. Zunächst fährt man auf der Straße SS41, dann zweigt ein signalisierter Radweg ab.
Dieser Weg Richtung Taufers bietet keinesfalls den bräsigen Komfort des Etschradwegs, ist unbefestigt und stellenweise steil oder gar sehr bis unerträglich steil. Die Fahrt auf der Staatsstraße dürfte angenehmer sein, dafür bietet der schmale Rad- und Wanderweg naturähnliche Szenen in der Einöde.
Bunte Abenteurer waren dort übrigens nicht zu erblicken.
Nach einem letzten Aufschwung im Streudorf Taufers (ca. 1240 m) dann das Unglaubliche:
Das Ende Italiens ist erreicht: Nach 4350 Kilometern ab Lamezia Terme (Calabria/Catanzaro) über Sizilien und zickzack durch ganz Italien stehen wir an der Grenze zur Schweiz.
Halt! Sich ausweisen!
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