Kilometertabelle:
Roseto degli Abruzzi - Giulianova - San Benedetto del Tronto - Civitanova - Porto Recanati - Sirolo (Conero) 123 km
Sirolo - Ancona - Senigallia - Torrette di Fano 66 km
Torrette di Fano - Fano - retour (Pausentag) 30 km
Teilstrecke in nächster Kilometertabelle enthalten (Fano - Gabbice)
SS16 Adriatica
Nach der Abgeschiedenheit der Berge ist Großstadt, die sich fast ohne Unterbrechung an der Adria-Küste entlangzieht, ein Schock.
Eine Stadt reiht sich an die nächste. Auf der Adriatica-Staatsstraße läßt sich im Abruzzo und Marche immerhin noch einigermaßen radeln. Außerorts gibt es oft einen Randstreifen. An der Peripherie der Städte meist Radwege. Im Innenstadtbereich beispielsweise von San Benedetto wird die Adriatica teils zu einer gewöhnlichen, manchmal unidirektionalen Quartiersstraße.
Den übelsten Durchgangsverkehr nimmt die parallele Autostrada Adriatica auf.
Die Belagsqualität ist außerorts immer in Ordnung, innerorts aufgrund der bekannten Zuständigkeit der Kommunen oft schlimm. Hand ständig am Bremshebel ist anzuraten. Die Wegweisung an der SS16 ist dagegen auch innerorts immer sinnfällig und fast komplett. Eine Straße, an der ihr euch nicht verfahrt (solange für Velo zugelassen).
Gleichwohl ist die SS16 mit den adriatischen Bauexzessen und einem Verkehrsaufkommen wie auf der B10 bei Stuttgart keine Urlaubspromenade.
Ich war stark hinter Zeit und Geld, und musste mal aufholen und vorwärtskommen. Deshalb meine Streckenwahl, anstatt mich wie geplant in der Toscana zu verlustieren.
Trotzdem gibt es immer viel zu sehen, in jedem Ort könnte man pausieren. Und rechts stets Meer. Mit Lungomare, Verpflegung und angenehmem Verweil.
Man kann sich scheußlichere Orte als die Adria-Küste des Marche vorstellen.
Zumindest Versorgungsprobleme gehören an der Küste nicht mehr zu unserem Sorgenkatalog.
Ein gediegenerer Küstenort ist etwa Porto Recanati.
Wer mehr Reisekultur sucht, der fahre ein Stück landeinwärts, wo die Haupt- und Mutterorte liegen. In der großen Zeit war es nicht kommod, direkt am Meer zu logieren.
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Monte Conero
Kurz vor Ancona sehen wir den Felsen, um den herum sich etwas vornehmere Bade-Etablissements gruppieren, etwa bei Numana.
Hier auch Strände ohne Industrie-Einwirkung.
Die Adriatica-Straße macht einen Bogen um die Conero-Küste, sie wird durch Nebenwege erschlossen.
Ich nächtigte zu fantastischen Preisen in Sirolo. Die schönen und im Juni noch halbleeren Anlagen auf einem dorfnahen bewaldeten Hügel machten den Preis aber mehr als wett. Ich würde den Conero und seine Gastronomien respektive Badeeinrichtungen dem von der Adria-Küste angeödeten Radfahrer ans Herz legen.
Ancona
Die Stadt machte sich durch eine einsetzende Regenkatastrophe finster, die sich für die kommenden Tage zäh festbiss, ja was ich nicht ahnte, den weiteren Sommer bestimmen sollte.
Verkehrlich ist Ancona durch mehrspurige Haupteinfallsstraßen ohne Radmöglichkeit gekennzeichnet, denen man nur mit genauer Regionalkarte oder GPS mit Fahrrad-Wegführung entkommt. Die SS16 ist im Bereich Ancona als nicht velobefahrbare Schnellstraße ausgebaut. Ab Falconara kann man sie mithilfe einer guten Randspur wieder benutzen.
Insgesamt sind Stadt und Umgebung sehr stark von Industrie bestimmt, mit Ausnahme des oben gepriesenen Monte Conero.
Fano
Eine auf jeden Fall lohnende Station an der Küste des Marche.
Der Verkehr geht um das Zentrum der römisch gegründeten Stadt herum, deshalb hält man es gut in ihr aus.
Ein Ärgernis die weiträumigen Einbahnstraßen-Labyrinthe zur Verkehrsausschaffung, die ihr bestimmt nicht so geduldig ausfahrt wie ich.
Colle di San Bartolo
Ein kleiner Berg nördlich von Pesaro bis an die Grenze der Regione Emilia Romagna bei Cattolica, um den die Adriatica-Straße außen herum führt.
Innen drinnen eine winzige 'Strada Panoramica' mit traumhaften Ausblicken ins Innere des Marche und aufs Meer, Naturpark. Es sind nur ganz wenige Touristen unterwegs, weil es an der Steilküste hier keine größeren Strände gibt.
Die gibt es aber gleich daneben in Cattolica, Riccione und Rimini.
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