Kilometertabelle:
Landquart - Luzisteig - Vaduz - Ruggell - St. Margarethen - Romanshorn - Konstanz - Allensbach 133 km
Allensbach - Radolfzell - Singen - Tengen - Fürstenberg - Donaueschingen - Villingen - Königsfeld - Hardt - Schramberg - Schiltach 140 km
Schiltach - Hausach - Gengenbach - Offenburg - Oberkirch - Achern - Bühl - Baden-Baden 109 km
Teilstrecke in voriger Kilometertabelle enthalten (Davos bis Landquart)
Klosters - Prättigau
Der Verkehr auf der N28 ist heftig. Eine separate Radverbindung über den Wolfgangpass (ein Pass fast ohne Höhe Richtung Davos) besteht nicht.
Ab Klosters (Ortsdurchfahrt auf entwidmeter Hauptstrasse) ist eine Radroute abseits der N28 ausgeschildert.
Da ich vorwärts kommen musste, wählte ich gleichwohl die Kantonsstrasse durch den Prättigau.
Ab etwa Jenaz ist sie für Velo gesperrt, der heftige Autoverkehr hupt und schiebt den Radfahrer gnadenlos in den Graben.
Die Veloroute 21 läuft auf der alten Landstrasse, teils der Davoser Linie der Rhätischen Bahn entlang, so gut wie verkehrsfrei.
Am Talende geht die Veloroute auf der für Kraftverkehr entwidmeten Kantonsstrasse durch den gewaltigen Spalt der Klus ins Rheintal, während die Autostrasse im Tunnel verschwindet. Hier im sicheren Talbereich begegnet man viel den kämpfenden Knallbonbons des Berg- und Wettrennradfahrens.
Bündner Rheintal - Bündner Herrschaft (Heidiland)
Bei Sonnenschein konnte ich endlich den seit der Adria geplanten Strandtag am Rhein nachholen.
Es war auch nötig nach den Gebirgsanstrengungen der vergangenen Tage.
Quartier war der Zeltplatz Neue Ganda an der Klus (Landquart): verkehrslaut an der Kantonsstrasse gelegen (nachts weitgehend Ruhe), aber ziemlich komfortabel, relativ günstig und sehr freundlich.
Anderntags Aufbruch ins Heidiland Richtung Luzisteig.
Eine andere, liebliche Schweiz. Bestens aufgeräumt und alle Veduten in perfekter Harmonie abgestimmt.
Zwar kommt man am Rhein bequemer nach hause ins Schwabenland, aber die Mühen nach Luzisteig (Pass, 713 m) sind begrenzt.
Liechtenstein
Nach der Passüberschreitung in St. Luzisteig gelangt man durch ein zyklopisches Tor in ein ummauertes Gebilde, das man zunächst für das Fürstentum Liechtenstein halten mag.
Durch ein weiteres, eher beschwingt barockes Tor führt der Weg über eine Brücke wieder aus den von zahlreichen Betonblöcken ausgefüllten Mauern heraus.
Wie ich feststellte, handelt es sich dabei aber nicht um die Landesgrenze des Fürstentums, sondern um ein antikes Schweizer Fort, durch das die Strasse nach Balzers hindurchführt. Es verfügt über Zubauten aus allen Zeitaltern und sieht nach Aufgabe des Réduit eher schwach besetzt aus.
Die Landesgrenze folgt erst viel später, nach einer augenfälligen Reihe von Tobleronen (Panzersperren). Unmarkiert verpasst man sie einfach wegen der schönen Ausblicke auf die andere Rheinseite mit dem Gonzen sowie Schloss Gutenberg (Balzers/Liechtenstein) im Vordergrund.
Die Hauptstrasse Liechtensteins, auf die man gerät, genannt 'Landstrasse' versetzt die Älteren in die 60er Jahre zurück, weil sie in Aufbau und Oberfläche einer typischen Bundestrasse dieser Zeit entspricht - allerdings in Schuss wie eben dem Verkehr übergeben.
Die Radroute 35 durch Liechtenstein verläuft abseits. Erst auf einem antiken Stück der Landstrasse, dann im Rheinvorland. Ich habe sie nicht genutzt.
Man fährt auf der Landstrasse, bei Vaduz auch mit Radspur, ganz kommod.
Um Vaduz fallen die vielen neugebauten Bürokisten ins Auge, teilweise sind sie noch nichtmal auf den neuesten Google-Luftbildern (2010) enthalten.
Mit CD- und Finanzkrise sowie der Läuterung des Geldwesens in Liechtenstein dürfte soweit erst mal alles gebaut sein.
Vaduz verfügt über einige Prunkbauten des Postabsolutismus sowie über eine zackige Video-Show des Landesherrn in der Stadtmitte. Es ist aber alles andere als eine protzige Stadt, an manchen Rändern eher etwas verlebt. Es geht nahtlos in Schaan, die angeblich grösste Stadt Liechtensteins über.
Nach weniger als 2 Stunden ist das Land in der Lateralen ganz durchquert und ausreichend besichtigt.
Bei Bendern oder Ruggell finden sich die letzten Ausgänge Richtung Eidgenossenschaft, wo ihr, wie übrigens auch in Liechtenstein, bequem dem Rheindamm folgen könnt.
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St. Galler Rheintal - Bodensee
Eine Besonderheit des Bündner und St. Galler Rheintals ist seine Thermik.
Bei schönem Wetter weht oftmals vormittags ein starker Wind talabwärts, der euch prima mitnimmt.
Gegen Mittag schlägt die Windrichtung um und der Wind haut euch talaufwärts, so sehr ihr auch tretet.
Beeilt euch also, wenn ihr talabwärts noch Rückenwind habt, damit ihr um eins Richtung Bodensee aus der Talmitte heraus seid.
Ich hatte allerdings auch schon Tage, an denen die Luft schon vormittags sturmartig talaufwärts strömte.
Zum Rheintal schreibe ich sonst nichts mehr, ausser, dass es schnell geht.
Der Bodenseeradweg, auf den man Richtung Westen irgendwann einbiegt, ist ebenfalls nur als schnelle Verbindung Richtung Heimat zu geniessen.
Heutzutage werdet ihr altvorderen Gepäckradler von den rasenden Rentnermassen der Schweiz auf deren Elektrovelos überholt. Gebt acht und lasst euch nicht zu Wettrennen hinreissen - der Bodenseeradweg ist an vielen Stellen gefährlich!
Dafür gibt es zahlreiche einladende Gelegenheiten, anzuhalten und sich dem Seetreiben zuzuwenden.
Hegau - Schwarzwald
Da ich diesmal ohnehin nur die Hälfte des Wegs radelte, entschloss ich mich, pflichtgemäß wirklich bis zur Haustür per Eigenvortrieb zurückzukehren.
Eine schnelle, aber auch fordernde Schwarzwaldquerung ist der HSB-Radweg ab Singen Richtung Tengen / Fürstenberg / Donaueschingen und dann das Brigachtal aufwärts nach Königsfeld. Weiter über Hardt, Schramberg nach Schiltach im Kinzigtal.
Der HSB-Weg ist im Hegau beschissen beschildert, teilweise richtiggehend aufgelassen.
Macht aber nichts, zahlreiche kleine Straßen laden zum Asphaltradeln durch die steigungsreichen Hügel.
Zwischen Büßlingen und Tengen hat der Radweg eine böse lange Steigung eingebaut.
Der Brigachtalweg, so ihr ihn endlich erreicht, fährt sich dagegen von selbst. In Villingen ist die Radwegweisung mißlungen. Nehmt den Kompass.
Hat man endlich den höchsten Punkt der Schwarzwaldquerung bei der Burg Waldau erreicht, geht es ab Hardt rasant abwärts durchs Schiltach- ins Kinzigtal.
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