Kilometertabelle:
Lago di Scanno - Scanno - Frattura - Lago di Scanno 34 km
Lago di Scanno - Anversa degli Abruzzi in Kilometertabelle auf nächster Seite enthalten
Scanno
Scanno (1050 m) ist eine schöne und authentische Gebirgsstadt, obwohl sie diskret herausgeputzt ist.
Alle Versorgungsmöglichkeiten stehen euch zur Verfügung. Das Stadtbild wird von jahrhundertealten Palazzi und kleinen Kirchen dezent dominiert.
Scanno liegt inmitten der touristisch erschlossenen Marsica, das merkt man am Geläuf. Dabei ist allerdings auch der zahlreich vorhandenen übernachtungsmöglichkeiten zu gedenken.
Der Zeltplatz am restlos von Freizeitanlagen gesäumten Lago di Scanno (990 m) unterhalb der Stadt sei euch für eure Aufenthalte empfohlen. Er liegt nicht nur wunderschön zu Füßen der umgebenden Gebirge, er ist auch weitläufig, preisgünstig und verfügt über Anlagen ordentlicher Qualität (jedoch kein Laden und keine rechte Gastronomie).
Leider, leider betreffen uns auch hier in der wohlgeordneten Welt des Turismo unumgängliche Landesbräuche: Sonntags war allemal das Phänomen der Kinderherrschaft zu beobachten, was mich zur Flucht in die Höhen der Bergwelt bewog.
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Frattura / Monte Genzana
Zunächst trägt uns das Velo mit leichten Pedalschlägen auf den in den 30er Jahren als neue Siedlung errichteten Vorort Frattura (1260 m) herauf, das dramatisch über dem See mit der autodurchfahrbaren Kirche liegt.
Dort hört die Straßenbefestigung auf und die Piste führt als Forstweg weiter Richtung Monte Genzana (2176 m) und doch daran vorbei, den ich fußläufiger Weise ersteigen wollte.
So verbrachte ich einen angenehmen Wandertag in völliger Einsamkeit, bis ich von den Kuppen des Genzana-Kamms zum benachbarten Valle del Alto Gizio der Maiella (2795 m), zweithöchster Stock des Appennin ansichtig wurde.
Der Italiener als solcher wandert nicht, zumindest nicht im Mittelgebirge. Eine Spielart des Wanderns, nämlich die im Geländeauto auf den Pisten konnte ich jedoch mehrfach beobachten, wobei sich die Insassen immer über den exotischen Fußgänger freuten.
Die Wanderwegweisung im Gelände ist vorhanden, aber eher untauglich. Wer in den Abruzzen irgendwohin kommen möchte, sollte sich um gescheite Wanderkarten bemühen und einen Kompass zur Hand haben.
Alpine Ausrüstungen sind bis 2500 m in der Regel entbehrlich.
Valle del Sagittario
Andertags fuhr ich die Straße durch das Valle del Sagittario nach Anversa (560 m) herunter.
Eine touristische Straße mit allen Annehmlichkeiten durch wunderschöne Landschaft. Der fremdenverkehrliche Betrieb war zu vernachlässigen.
An einem Stauwehr liegt eine rastlich möblierte Eremitage, das Eremo di San Domenico, an der sich trefflich frühstücken lässt, während Kaulquappen im warmen Wasser Ringelreihen tanzen.
Bei Anversa degli Abruzzi mündet die enge Schlucht in das zentrale Tal der mittleren Abruzzen, das Valle Peligna.
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