Kilometertabelle:
Lido di Classe - Ravenna - Bagnacavallo - Fusignano - Argenta - Ferrara 124 km
Ravenna
Ravenna ist eine der zahlreichen oberitalienischen Fahrradstädte. Es gibt ein stark ausgebautes Radwegenetz mit allerhand Spielereien und eigener Verkehrsführung. Die Einwohnerschaft pedaliert teils auf 2 Rädern durch die Innenstadt, womit sie sich von der Totalmotorisierung des Südens abgrenzt.
Typisch für die Radverkehrsführung italienischer Innenstädte ist nordischen Velofahrern total ungenießbares Kopfsteinpflaster verschiedenster Art.
Die Fahrt von Cervia nach Ravenna und umgekehrt auf der Hauptstraße SS16 ist nicht möglich, dafür gibt es auch an der Küste sehr gut ausgebaute Radwege und Navigationsmöglichkeiten über kleine Nebenstrecken.
Ravenna ist stark touristisch von den bekannten germanischen Lehrer-Ehepaaren geflutet. Wenn ihr selbst eines seid, tretet näher, bitte.
Ansonsten kann Ravenna substanziell enttäuschen.
Die bekannten Bauwerke der frühen Zeit sind von außen eher schlicht (wohlwollend bewertet). Wo sie in späteren Zeiten erneuert wurden, stehen sie oft schöner da. Innenbesichtigungen sind wegen Kostenpflicht und Massenandrangs zeitaufwändig - welcher mir bekannte Radler will diesen Aufwand investieren??
Also rasch fort!
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nördliche Emilia Romagna
Neugierige Radtouristen lädt dagegen das nördliche Umland in der Pianura Padana zu Entdeckungen ein.
Beinahe jede Kleinstadt besitzt ihre bemerkenswerten Winkel, manchmal muß man aber ein wenig forschen.
Auch zwischen den Orten wird der Radfahrer oft von denkwürdigen Kulturmalen überrascht. Dazwischen Wasser- und Kanallandschaften.
Berganstiege gibt es in der großen Ebene nicht. Insoweit läßt sich für den Sportler die Pianura Padana als grundlangweilig bezeichnen.
Straßen
Die Straßenqualität im Binnenland der Emilia Romagna fällt gegenüber der gepflegten Küste stark ab.
Ich fuhr auf übleren Rüttelpisten als in Kalabrien (exSS16 Adriatica alt und Nebenstraßen), was neben anderen Gebrechen dazu führte, daß ich, wie stets von der Menge befürchtet, meine Holzsandalen verlor. Allerdings sprangen diese nicht von den Füßen, sondern, obgleich gut verstaut, vom Gepäck und wurden mit fürchterlichem Krachen vom LKW zermalmt.
Die Adriatica-Bundestraße, die ab der Küste von Cervia über Ravenna, Ferrara und Rovigo nach Padova verläuft, ist über weite Strecken als Schnellstraße ausgebaut und für Radtourismus weder empfehlenswert noch nutzbar.
Die Emilia-Romagna weist in der Po-Ebene auch keinerlei Hilfswege für Radfahrer auf. Das kommt wohl erst noch.
Ihr müsst auf den schlechten Straßen immer im Autoverkehr navigieren.
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