Kilometertabelle:
Großglocknerstraße Mörtschach - Döllach - Apriach (Nebenstraße) Kasereck - Franz-Josefs-Höhe - Wallackhaus/bei Hochtor 51 km
Großglocknerstraße Wallackhaus - Hochtor - Fuscher Törl - Ferleiten - Fusch - Bruck a.d. Glocknerstr. - Zell am See - Saalfelden - Leogang - Grießenpass - Fieberbrunn - St. Johann i.T. 107 km
St. Johann in Tirol (Schlechtwettertag) 10 km
Oberes Mölltal
Anreise zur Mautstelle Heiligenblut unter Umgehung der Glocknerstraße
Auf dem Möllradweg erreichen wir Mörtschach (972 m). Dem Weg direkt am Fluß folgen wir bis Döllach (1013 m), wo schon vor Heiligenblut, das wir meiden werden, Vorräte gebunkert werden können.
Ortsauswärts zweigt eine kleine Straße steil in Berg nach Apriach ab. Dies ist die kommode und aussichtsreiche Variante, den unteren Anstieg der vom rasenden Verkehr durchspülten Glocknerbundesstraße zu umgehen und stattdessen eine Bergpartie durch kleine stille Weiler zu machen auf einer Route, die oft grade breit genug für 1 Auto ist. Tolle Panoramen in die Hochbereiche, von der Hauptstraße aus niemals zu sehen (bei Apriach, 1446 m, nach schweißtreibendem Stemmen gegen die Höhe).
Wir stoßen dann in der Kehre bei Fleiß auf die Großglocknerstraße, etwa bei 1500 m.
Alternativ kann dem Möllradweg nach Döllach noch ein Stück weiter gefolgt werden.
Er steigt bald mit Wanderrichtung 'Apriach' steil über eine Talenge. Wo es wieder runtergeht in einem Viehpfuhl, einfach weiter auf der befestigten Almstraße bleiben. Diese ist zwar eine Sackgasse, aber an einer Hütte im Wald (vor der letzten Alm an diesem Weg) zweigt ein nicht fahr- aber wanderbarer Forstweg nach oben ab. Man folge durch alles Gelände, bis man nach Sicht ebenfalls die Straße nach Apriach erreicht.
Die erste Variante ab Döllach ist bei weitem günstiger und vorzuziehen. Die Bergwanderung unterhalb Apriach kann jedoch auch Freude bereiten und man findet schöne Plätze zum Frühstücken und Zelttrocknen, wo dann auch der wilde Stier nicht lang auf sich warten läßt, was es gibt.
Fleiß - Kasereck
Das Stück Bundesstraße auf der 2. Hanggeraden Richtung Kasereck ist ebenfalls nicht schön, aber nur via Heiligenblut zu umgehen (Nebenwege). Die Straße steigt gleichmäßig steil 10-12%, die Konkurrenz tritt ins Gas, um die lange Steigung schnell wegzubügeln.
Mit hängender Zunge werdet ihr die Kuppe Kasereck erreichen (soweit ihr Gepäck mitschleppt, 1902 m), wo ihr Wasser und allerhand enervierendes Getränk nachtanken könnt.
Nach der Alm mit ihrem Betrieb wie auf der Mariahilfer Straßn fällt die Fahrbahn in gefälliger Weise ab, bis die Verzweigung zur Franz-Josefs-Höhe (Gletscherstraße) uns eine neue Steigung im dahinrasenden Verkehr beschert.
Wir sind froh, vormittags die beschauliche Bergpartie nach Apriach gemacht zu haben.
Gletscherstraße - Franz-Josefs-Höhe Glocknerblick
Ab Schöneck (gegenüber Kasereck) über dem Eingang der Möllschlucht wird das Ambiente von Straße und Landschaft alpin, bei entsprechendem Wetter grüßen die weiße Spitze des Glockner von gegenüber, bzw. des Johannisbergs über dem Pasterzen-Gletscher am Talende.
Diese Partie mit mäßiger Steigung gilt als die klassische 'Glockner'-Befahrung, auch wenns nur eine Sackgasse ist. Ihr solltet die Gletscherstraße bei gutem Wetter mit Sicht keinesfalls versäumen, auch wenn sie euch bis 3 Stunden kosten kann (mit Rast und Guggn) und nicht den direkten Weg auf die unglaublichen weißen Höhen der Tauernradkönige darstellt. Zu sehen gibts jedenfalls erheblich mehr.
Im oberen Teil der Gletscherstraße nach dem Glocknerhaus nochmalige Steigerung von Landschaft und Bauten vor der gewagt in den Hang des Fuscher Karkopfs gesprengten Galerie. Gegenüber kann man die 3450 m hochgelegene Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe am Glockner in der Sonne funkeln sehen.
Die in mehreren Teilen weit angelegte Aussichtsplattform kann jedoch enttäuschen. Rummel wie an der Hofburg. Damit den Bustouristen nicht schwindlig wird, ist die obere Platte (2370 m) als Plaza vollgeebnet, vor einem schäbigen Platten-Parkhaus, das jedem Provinzflughafen zur Ehre gereichen würde.
Mit dem Fernrohr kann man auf die traurigen Reste des ehemaligen Gletschers gucken. Murmeltiere sind auch im Angebot. Es gibt mehrere Läden, in denen man Proviant und Tiroler Reiseandenken (Murmeltiersalbe) nachfassen kann. Teilweise beobachtete ich österreichisch frühe Schließzeiten (halb fünf).
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Hochtor
Schnell weg.
Unten am Abzweig rauf/runter gehts nun Richtung Salzburg(er Land) zum Hochtor rauf. Heftige Steigung 12 % anhaltend bis der Talboden neben dem Schareck (Wintersportplatz) erreicht ist. Wegen der weniger impressiven Aussicht in Fahrtrichtung ist der dichte Verkehr schneller als auf dem Gletscherabzweig.
Da mein Tag bereits aus war, machte ich Station auf dem Wallackhaus (2304 m) kurz unterhalb des Hochtors (2502 m). Der Berggasthof bietet alle Annehmlichkeiten, die man auf einer echten Berghütte sonst vermisst, wie großzügige Zimmer mit Dusche sowie Wellnessparadies. Gleichwohl sind die Arrangements hüttenähnlich mit 'Pension', d.h. Einheitsessen und Schlapfenpflicht. Fokus allerdings auf Motorradlern. Für Salzburger Verhältnisse günstiger Preis. Na gut, liegt ja noch nicht in Salzburg. Jedenfalls auch von den Aussichts- und Ausflugsmöglichkeiten eine empfehlenswerte Station, wesentlich ruhiger und schöner als die sonstigen Großgasthöfe an der Strecke. Es ist nur für Übernachtungsgäste zugänglich.
Vom Wallackhaus ist es noch eine halbe Stunde nach oben.
Ich hatte das Glück, morgens früh die restliche Strecke nahezu für mich alleine zu haben - neben den erquicklichen Spät- und Frühausblicken sind auch deshalb Höhennächtigungen besonders empfehlenswert.
Allerdings war auch ein Wettersturz in eisige Schneeperioden angesagt und sogar schon überfällig. Die blauen Glocknerschneefräsen waren schon in Stellung und der Streckendienst brachte noch die letzten Markierungspfähle aus.
Mittertörl - Fuscher Törl
Auf der Salzburger Seite des Hochtortunnels ('Fuscher Wegscheid') erwartet uns ein hochalpines Erscheinungsbild. Der frühere Passübergang in die Rauris via Seidlwinkltal ('Rauriser Tauernhaus', Saumweg) wird erkennbar. Über das Mittertörl mit einem zweiten kleineren Tunnel (2262 m) erfolgt das bekannte ab und auf zum Fuscher Törl (2428 m). Die Extra-Höhenmeter wollen in eure Streckenkalkulation miteingerechnet sein. Von dort oben Abzweig auf das am höchsten gelegene Gasthaus Edelweißspitze (2572 m) möglich.
Wie auf der gesamten eigentlichen Glocknerstrecke gibt es alle Meter Wirtschaften und Verkäufe, um Wasser und Wegzehrung aufzufüllen oder sich gastronomisch zu verpflegen.
Leider war der Wettersturz auf dieser Seite vollzogen und so gibt es nur ein paar Regenbilder in der beiliegenden Fotoillustration.
Pinzgau
Nach Norden vielkurviger Abfall der Glocknerstraße. Warnhinweise erinnern an den Gebrauch der Verzögerungseinrichtungen - bei den Radfahrern gibt es ja einen Kultus, diese möglichst wenig einzusetzen. Ich hänge dieser Strömung nicht an.
Nach Ferleiten (1151 m) und Fusch (813 m) landen wir in Bruck (755 m) endgültig wieder im klassischen Salzburger Massentourismus. Zell am See wird auf signalisierter Radroute erreicht, um dort durch die miesepetrig dahinschleichenden preußischen Pensionäre zu rudern.
Alsbald fahren wir an der Saalach entlang in Saalfelden (748 m) ein, wo wir, ebenfalls auf Radroute, nach Leogang abbiegen und nach deutlichem Anstieg den Grießenpass (969 m) bei Hochfilzen als Talhöhe und Grenze zu Tirol erreichen. Der Übergang ist stark touristisch überprägt.
Abfahrt ins Tirolerische über Fieberbrunn nach St. Johann (i.T., 669 m). Sie gestaltet sich nur teilweise auf separater Radroute. Sportliche Steigungen in die Hänge. Alternativ: Schnelle harte Bundesstraße.
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