Kilometertabelle:
Hallein - Golling - Pass Lueg - Radstadt - Schladming 85 km
Schladming - Stein/Enns - Großes Sölktal / St. Nikolai - Sölkpass - St. Peter am Kammersberg 74 km
St. Peter a.K. - Murau - Stadl (Mur) - Flattnitz - Feldkirchen i.K. - Ossiach 103 km
Teilstrecke in voriger Kilometertabelle enthalten (Oberndorf - Salzburg - Hallein)
Teilstrecke auf nächster Seite beschrieben (Flattnitz - Ossiach)
Salzach - Salzburg - Hallein
Auf der österreichischen Seite der Salzach bei Oberndorf (Brücke Deutsches Land) wird man durch Signalisation vom östlichen Uferweg der Salzach weggeleitet auf einen Radweg entlang der Bahnstrecke nach Salzburg, um die naturgeschützten Salzachauen herum. Erst nach einer Weile gibts eine Abzweigung auf Schotter zum Fluß. Hier kommt man direkt auf den unbefestigten Salzachdamm, an dem es öde ohne Blick zum Wasser kilometerlang gradeaus geht. Salzburg ist signalisiert, d.h. Radfahren erlaubt. In Österreich auf Forst- oder Betriebswegen generell nicht der Fall, außer das Radeln ist ausgesprochen freigegeben.
Die Salzach ist hier ein eher trostloser Kanal, wer suchet, der findet jedoch auch das eine oder andere Gestade, einen Verpflegungskiosk gibts auch mal.
Die Einfahrt nach Salzburg ist dagegen wieder lieblich und recht spannend. Natürlich auch heftigster, ja städtischer Vergnügungs-Süchtigenverkehr. An der Salzachradschnellstrecke in der Stadt ist Konzentration gefordert, um nicht von den Kundigen umgerannt zu werden. Österreich kann auch hurtig!
In Salzburg bestehen zahlreiche Möglichkeiten. Mich reizten diese jedoch weniger, da ich sie bereits als Kfz-Tourist über Jahre hinweg ausreichend nutzte.
Der weitere Salzachradweg (= 'Tauernradweg') ist unspektakulär, hervorragend signalisiert. Bei Hallein gibt es einen eher wenig schönen Zeltplatz, den man nutzen kann, aber dennoch aufgrund der Lage vermeiden sollte. Das Service dort ist jedoch sehr gut, Preise für Salzburg (Land) noch günstig zu nennen.
Hallein ist einen Kurzbesuch wert. Auch nötige Materialzukäufe können dort in kompakter Form erledigt werden.
Tauernradweg - Fritzbachtal
Der Tauernradweg (der Salzach folgend) läuft nun leicht steigend weiter am Fluß nach Golling, wo er auf die Salzachtalbundesstraße B 159 mündet, zunächst mit Radspur, auf den Pass Lueg (Talenge 552 m) dann auf der Fahrbahn, in der folgenden Klamm verkehrlich recht gefährlich. Tunnel / Galerien radlich nutzbar. Erst am Ende der Klamm, schon bei Tenneck wird der Tauernradweg wieder auf eigene Wege ausgeleitet.
Nach Pfarrwerfen erreicht man über die Radsignalisation den Anschluß an die B 99 ins Fritzbachtal Richtung Radstadt / Ennstal. Signalisiert als Radanschlußstrecke zum Ennsradweg.
Die B99 ist jedoch auf der Fahrbahn zu nutzen, keine Radspuren oder Signalisation. Die Straße steigt kräftig in die Berge. Alpen.
Bei Eben im Pongau ist das Ende der Steigung aufs Ennstal erreicht (862 m) und es geht nun sanft abwärts Richtung Enns, wo man bei Altenmarkt den gleichnamigen Radweg (Genußweg) aufnehmen kann.
Enns
Der Enns entlang gehts dann entspannt vor Dachsteinpanorama nach Schladming. Bis dahin können allerlei Irrungen der salzburgischen Fremdenindustrie bestaunt werden und auch die damit eintretende Steiermark überbietet sich hier noch mit Wunder- und Scheußlichkeiten, die einem das landschaftlich schöne Ennstal gründlich versauern können.
Der Zeltplatz in Schladming ist funktional bestens, aber unschön gelegen, überteuert wie fast alles im Kernland des holländischen Alpentourismus, und das angeschlossene Lokal ist von Küche und Ambiente eher abschreckend gestaltet. Man lebt im Ennstal abseits der Hochsaison wohl am besten, wenn man sich
beizeiten nachmittags um ein Pensionszimmer bemüht.
Die an Schladming anschließende Strecke des Ennsradwegs ist landschaftlich sehr gelungen. Unbefestigte wechseln sich mit befestigten Abschnitten ab. Obwohl es bergab geht, gibts zur Unterhaltung auch Steigungen auf die diversen Hänge. Nach 2 Stunden erreichen wir Stein an der Enns, wo wir auf die Straße in die Sölktäler abzweigen.
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Sölktäler - Sölkpass
Von den Sölktälern gebrauchen wir nur eines, das große.
Bereits ab Stein (694 m, Enns noch tiefer) steigt die 'Erzherzog-Johann-Straße' auf den Sölkpass stark. Ca. 1100 Höhenmeter sind zu absolvieren.
Sehr angenehmes Landschaftserleben und ruhiges Fahren auf der kleinen Straße trotz Motorradaufkommens.
Zwischenstation ist St. Nikolai (1137 m), dann wird es endgültig steil (10-12 %). 'Soll ma di ohängga?' fragten mich 2 nette Forstbeamte mit 6-Zylinder, als sie meiner Gepäckfülle ansichtig wurden (etwa 25 kg inkl. knappe Bergausrüstung). 'Na, passt scho.'
Dennoch muß man zugeben, daß sich die Erzherzogsstraße ab der Enns ganz schön zieht (ca. 28 km bis Passhöhe). Und wenn man denkt, man ist gleich oben auf diesem unbedeutenden Nebenübergang, kommt ein Schild mit der niederschmetternden Höhenangabe 1480 m - dann sinds nochmal 300 nach oben, ihr seht es dann.
Der Schlußanstieg arbeitet sich dann doch rasch weg, die Ansichten sind hübsch, aber nicht tief bewegend. Die Motorradler fahren aufgrund allfälliger Mahnbeschilderungen recht gedämpft.
Die Passhöhe ist eng und zugig. Keltisch-römische Reste sind angeschrieben, aber kaum sichtbar. Schnell fort.
Der Sölkpass: ein * * * -Übergang
Nach flotter, sicherer Abfahrt durchs Katschbachtal gelangen wir über Baierdorf (bei Schöder) nach St. Peter am Kammersberg, wo ich eine Nächtigung wagen wollte. Der Zeltplatz in Peterdorf ist ein parzellierter Pauschalurlauberplatz mit Mietzelten (aber auch Freiflächen), der aber dennoch seine Reize hat. Die Lage ist mit noch ruhig zu bewerten. Leistungsfähige Gastronomie, leider im Fastfoodstil. Ebenso vorhanden: Wellnessoase. Sehr freundliches Personal, Preise völlig anderer Kategorie wie jenseits des Passes (nämlich recht günstige) und Grazer Bier. Was will man mehr? Der Platz sollte vielleicht nicht zur Hochsaison angesteuert werden. Dann scheint mir Murau günstiger.
Murtal
Von St. Peter geht es auf der Straße weiter Richtung Murtal. Dort bei Katsch stellt sich an der Einmündung in die Murtalbundesstraße (Schnellstraßenausbau) das Problem, daß die Mur und der gleichnamige Radweg nicht direkt erreicht werden können. Das Fahren auf der breiten Bundesstraße ist unangenehm, aber erlaubt. Ab Triebendorf kann man auf den Murradweg überwechseln. Oder von Katsch zunächst ein Stück Richtung Osten fahren nach Frojach. An der Mur den Radweg aufnehmen.
Alternativ läßt sich Murau auch ohne die Runde über St. Peter direkt vom Sölkpass erreichen über Schöder.
Weiter dem recht kommoden, aber teils mit Steigungen gespickten Murradweg über St. Ruprecht nach Stadl an der Mur.
Wundersame Bauten der alten Zeit säumen euern Weg.
In Stadl nehmen wir die kleine Straße nach Flattnitz durch Wald.
Wie der Name schon sagt, wird Kärnten hier flach erreicht - es langt immer noch für die eine oder andere Steigung.
Alternativen zur Flattnitzer Höhe (ca. 1420 m) sind die benachbarte Turracher Höhe (1795 m, Sport) oder der Schönfeldsattel (1730 m, Sport).
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