Kilometertabelle:
Namhol (near Bilaspur) - Barmana - Sundernagar - Mandi 95 km
Mandi - Aum - Kullu 82 km
Kullu - Manali - Solang 60 km
Ab Bilaspur (siehe Himachal I), mäßige Steigungen bei starkem Schwerverkehr.
Teils chaotische Straßennutzung, jedoch immer sehr langsam, so daß kaum Schreckliches geschehen konnte.
Bei Gaghas Abzweig von der NH 88 aus Richtung Shimla auf die NH 21 (heute bis Leh, Ladakh) Richtung Sutlej / Mandi / Beas.
Die Landschaft, nun geprägt durch größere Wasserläufe wird insgesamt gebirgiger, aber immer noch sehr grün. Unter 1.200 m ist es heiß. Man bekommt jedoch an zahlreichen Stellen Wasser zu kaufen. Aus den Laufbrunnen, in denen sich am Straßenrand die Fernfahrer duschen und Proviantwasser holen würde ich keinesfalls ungefiltert trinken!
Trotz des Fernstraßenverkehrs ist das Radfahren hier im grünen Himachal Pradesh zwar abenteuerlich, aber angenehm. Bei Barmana wird der Sutlej gequert. Die Aussicht ist wunderbar. Infrastrukturanlagen wie Dämme, auch Brücken, Militär- und Bahnanlagen darf man leider nicht fotografieren, oft steht Polizei an den Geheimmotiven und guckt genau hin.
Ab und an wagte ich dennoch von ferne einen Schuß. Viele Motive fehlen wegen dem Fotografierverbot aber völlig. Mehrfach wurde ich auf der Straße von Beamten zurechtgewiesen.
Die schöne Stadt Mandi (750 m) am Beas erreichte ich spätnachmittags und suchte mir nach eingehender Vorbesichtigung ein kommodes Hotel. Die Stadt wird von Hindutouristen besucht und bietet ein reichhaltiges Angebot sowie schöne Stadtansichten (Geschmacksache).
Ab Mandi folgen wir der NH 21 weiter das Beas-Tal mit diversen Talsperren herauf. Straße und Tal sind sehr schön. Das Tal wird bergauf enger und felsiger. Die allfälligen Straßenaffen (Rhesusaffen) sind eher scheu und freuen sich, wenn man etwas zum Essen schmeißt. Es ist sehr warm, aber überall gibt es auch Schatten.
Am Ende des Tals bei Thalaut verschwindet die Straße im längsten indischen Straßentunnel (vorläufig noch). Es gibt noch eine wenig unterhaltene Altstraße am schmalen Stausee von Aut. Diese war jedoch 2013 teilweise von Wasser weggerissen. Ich musste umdrehen und durch den 2 km langen scheußlichen Tunnel fahren. Der Tunnel steigt deutlich wie die ganze Straße. Der Fahrbahnbelag ist sehr schlecht, insbesondere das Bankett. Er verfügt jedoch über einen Gehweg, der vorsichtig befahrbar ist. Dieser wird übrigens auch von versprengten Fußgängern genutzt, da er zum Zeitpunkt die einzige begehbare Verbindung ins Kullutal (oberes Beas-Tal) war.
Der Plattenweg mit teils verrutschten Betonplatten über einer Entwässerung erfordert eine tastende Fahrweise mit sehr gutem Licht.
Nach unschönen Viertelstunden kommen wir bei Aut wieder ans Licht und setzen unseren Weg talaufwärts Richtung Manali fort. Der Verkehr ist teilweise hektisch. Das Kullutal ist breiter als das mittlere Beas-Tal.
Die Landschaft ist weniger spektakulär, aber angenehm. Warum es eine Zumutung sei, im Kullutal radzufahren, konnte ich nicht nachvollziehen. In Kullu, einem Touristenort mit vielen Hotels machte ich in einem Hostel Station. Es war sehr billig (EZ mit Bad ca. 5 EUR) und dennoch angenehm, freundlicher Wirt. Schöne Lagen erhältlich. Weniger angenehm, aber die Wahrheit ist ein Slum unterhalb der Stadt, das wohl ebenfalls vom Tourismus lebt. In Kullu kann man sich wieder mit Notwendigkeiten aller Art eindecken, inkl. Geld und Gut.
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Im weiteren Verlauf weist die NH 21 über mehrere lange Strecken eine mangelhafte bis völlig defekte Fahrbahn auf. Hier kamen unter anderem Überschwemmungsschäden des nun als reissendes Bergflüsschen das Tal begleitende Beas River zum Tragen. Mehrere hundert Meter waren provisorisch mit Sand-Splitt gefüllt. Es gab aber auch schlecht gebaute bzw. unterhaltene Brücken und Tarmac-Abschnitte. Oberhalb Kullus ist es damit vorbei mit dem guten Straßenzustand in den Shivaliks Himachal Pradeshs.
Manali (ca. 1.900 m) wird abermals über ein ausgedehntes, nur wenig verstecktes Slum am Fluss erreicht.
Diese wichtige Touristenstation bietet Versorgungsmöglichkeiten aller Art vor dem Aufbruch ins Hochgebirge.
Für mich waren das neben Kochgas (kein Erfolg) hauptsächlich Proviant (ideale Fachgeschäfte) und eine neue Hose (meine 2. indische). In der Stadt wird man ständig angequatscht, was man gern rauchen würde, auch andere Rauschmittelwünsche werden an jedem Ort zu günstigem Preis erfüllt. Die Strafen in Indien sind drakonisch ohne Rücksicht. Die Reise ist damit beendet. Erstaunlicherweise sprechen doch viele Auslandstouristen dem Rauchvergnügen unter den Augen der Polizei zu. Irgendein Geheimnis muss daran sein.
Ansonsten ist die Neustadt völlig uninteressant und geflutet von Vergnügungssüchtigen aller Couleur. Zu den Details verweise ich auf Reiseführer.
Ich wollte auch nicht ins schönere Old Manali vordringen, sondern aus Gründen der Höhenanpassung im 20 km weiter gelegenen Ferienort Solang auf 2.300 m Höhe Quartier machen.
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