Rainer fährt !
Anthropometrische Daten
- Jahrgang 1962
- 177cm
- Grundgewicht: 78-80 kg
- Reisegewicht: 72-75 kg
Physis
- Krankheiten des Bewegungsapparats / Stoffwechsels / Kreislaufs:
ohne - altersbedingte Ausfallerscheinungen:
Weitsichtigkeit, Gelenkigkeit, schwache Blase, Gedächtnis - regelmäßiges Training:
nur Verkehrsradfahren in der Ebene mit einem einfachen Tourenrad, statt Auto und öffentlichem Verkehr wenige Abstecher in den örtlichen Schwarzwald (bis 1200 Meter) - Jahres-km: 8.000 - 10.000
- Nichtraucher
Anzug / Hilfsstoffe
- ohne spezielle Radfahrbekleidung - nur einfache, möglichst kurze und weite Sachen aus Baumwolle oder Kunststoff schnelltrocknend
- lange Hosen (für Stadt und Hochgebirge) habe ich am Zielort zum Spottpreis besorgt
- fürs Hochgebirge (teilweise mit Wasserknappheit) warme Kunststoffpullover zum Wechseln, Kälteschutzunterziehjacke, für nachts Thermowäsche sowie dicke Wandersocken (Kunststoff), Skihandschuhe wurden nicht benötigt, Unterziehhandschuhe bei Hochgebirgsabfahrten
- gegen Monsun 2 leichte Regenjacken zum Wechseln (wurden nicht benötigt), davon eine auch als Windstopperjacke im Hochgebirge
- Holzsandalen lassen die Füße atmen und geben den richtigen Tritt bergauf
der Halteriemen muß gut eingelaufen und weich sein (fetten)
- leichte Wanderschuhe mit steifer Profilsohle für Kälte, Krabbeln und Berg
- ausreichend Wechselkleidung, Reserve-Sandalen
- Helm mit Sonnenvisier für verkehrsreiche Straßen und längere Abfahrten
- reflektierende Warnweste für Nacht- und Tunnelfahrten
- Sonnenschutzmittel LF 50 für Gesicht und Nacken immer, für restliche Hautfläche nach Bedarf
- mehrmaliges tägliches Einschmieren des Sitz- und Geschlechtsbereichs (Sattel-Aufliegefläche) mit Melkfett, das ich in Spritzen aufgezogen mitführe (10ml pro 2 Wochen / fettet nach Einziehen nicht)
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Nahrungsaufnahme
- Selbstversorger - meide während dem Fahren die Gastronomie
- zuckerreiche Grundernährung aus der Lenkertasche:
Schokolade kann unterwegs erworben werden, sehr süße Limonade, zuckerreiches Obst, welches unbedingt vor dem Verzehr zu schälen ist, Fruchtsäfte, die als Kleinflasche 0,1 l erhältlich sind.
- stärkehaltige Nahrung wurde als einmalig besorgter Proviant aus sicherer Quelle mitgeführt
an Straßenständen bzw. kleinen Handwerksbetrieben sollte man sich erst nach gründlicher Eingewöhnung verpflegen; empfohlene Stärkezugabe: Nudelgerichte ('Chow')
- sterilisierte Milchzubereitungen in Minigebinden nach Erhältlichkeit - frische Milchwaren sollte man unterwegs meiden
- Fettzugabe: proviantierte Nussmischungen und zum Ausgleich des Kochsalzverlusts: Knabberwaren, die überall in steriler Qualität erhältlich sind
- KEINE stark fetthaltigen Speisen während der Tagesetappe - diese sind in Indien sowieso weithin verpönt
- keine weitere Rohkost außer maximal 1 kg Obst während der Fahrt
- abends können zur Kräftigung fettreiche Speisen gegeben werden, falls diese zu bekommen sind - allerdings schlägt sich die Verdauungsarbeit auf die Kondition des nächsten Tages nieder
- Generell ist das Nahrungsangebot in Indien knapper - falls ihr wider Erwarten dort radeln wollt, stellt euch auf eine deutliche Gewichtsreduktion ein
- Trinkwasser:
In Indien darf generell kein Leitungs- oder Brunnenwasser getrunken werden. Falls unvermeidbar, muss dieses ebenso wie Quellwasser gefiltert und desinfiziert werden (die Desinfizierung kann bei sehr hohen Quellen oberhalb jeder Viehwirtschaft entfallen, die Filtrierung nicht). Dagegen ist selbst in der Wüste die Versorgung mit abgepacktem Wasser zu jeder Zeit sichergestellt. Es empfiehlt sich ein laufend zu ergänzender Vorrat von 2-3 Litern, der auch noch über Nacht ausreichen sollte.
- Trinkmenge:
bei starker Sonne / warmem Wind oder am Berg ca. 1 Liter pro Stunde Fahrt, sonst ca. 0,5 Liter pro Stunde (Pausen zählen dabei nicht) zur Gewichtsersparnis muß daher evtl. Getränk während der Fahrt nachgekauft werden (mitgeführtes Trinkwasser dient auch zum Hände-/Gesichtwaschen wo sonst kein Wasser erhältlich) - spezielle Mineralmischungen für Leistungssportler, Mineraltabletten: sind NICHT nötig!
Ersatzteilliste
- 1 Ersatzschlauch
- vollständiges Flickzeug mit Ersatzventil, Ventilkappen sowie Extra-Flicken
- 4 Paar Bremsbeläge für V-Brake
- Kettenverschlußglied
- Kettenniet HG
- Kettennieter
- 2 Ersatzspeichen (wurden trotz Speichenriss nicht gebraucht, da falsche Länge mitgenommen
- 1 Bremszug
- 1 Schaltzug
- ca. 50 Kabelbinder in 2 Größen
- 2 Reserve-Speichenreflektoren
- 2 Dutzend verschiedene Schrauben, Muttern und Scheiben, radspezifisch und universelle, auch kleine Spax
- Acryl-Kleber füllend 2-Kompon., halbe Tube
- Panzertape schwarz, Teilmenge (auch zur Flugverpackung retour geeignet)
- angebrochene Kleinrolle Tesafilm (ohne Abroller)
- Werkzeug:
Faltbares Universal-Radwerkzeug mit Messer, faltbares Zweit-Universalwerkzeug mit Spitzzange, 2 Reifenheber, kleiner Einzel-Schraubendreher Schlitz, Stirnlampe, Lappen, feuchte Tücher, kleine Schere, klappbare Hochdruck-Standpumpe mit Manometer da die Pumpe auch und gerade in extremen Höhen benötigt wird, ist auf hervorragende starke Funktion zu achten, da der aufgebaute Druck einer schon verschlissenen Pumpe auf 4 1/2 oder 5 tausend m nicht ausreicht, um ein Schraderventil zu öffnen. Im Zweifel neue Pumpe.
Alle Ersatzteile und Werkzeuge werden in Sachgruppen bzw. einzeln wasserdicht in Musterbeutel mit Verschlusslippe verpackt, als Schutz gegen Unglücke von außen (Regen, Rad kippt in See) und von innen (Seife, Cola läuft aus) sowie für besseres Packen und Handling.
Das Universalwerkzeug aus Edelstahl liegt in der Werkzeug- oder Lenkertasche bereit, ebenso einige Kabelbinder.
Nota: Als dringend benötigtes Ersatzteil fehlte auf dieser Radtour ein Schaltauge. Es zerbrach bei unverpackter Inlands-Radbeförderung (Flug). Bei Touren mit Flügen, insbesondere Umsteige- und Zwischenflüge empfehle ich unbedingt das Vorhalten eines passenden Reserve-Schaltauges sowie die Verwendung eines Schaltwerkschützers. Der Autor konnte in Delhi mit viel Spürsinn ein passendes Ersatz-Schaltauge besorgen. Nur möglich bei sehr gängigen China- und Taiwan-Rahmen!
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Ausstattung
- Einfaches Tourenrad aus dem Fachhandel, Neuwert unter 500 €
Gesamtgewicht komplett gerüstet ohne Taschen ca. 18kg
- nachgerüstet mit verschiedenen einfachen Anbauteilen, nach Verschleiß oder sonstiger Hinfälligkeit angeschafft
- 24-Gang-Standardschaltung im 21-Gang-Modus
größte Untersetzung 22:30
- V-Brake
- für Himalaya nachgerüstet auf 29"-Reifen 54 mm - nur durch Umbauten der Anbauteile erreichbar (Gepäckträger höher gesetzt, zahlreiche Teile getauscht), dennoch mussten Seitenstollen abgespant werden
- Bereifung Smart Sam universeller Straßenreifen mit Seitenprofil 54/622
- rundum alle in Deutschland vorgeschriebenen Rückstrahler
- Diodenblitzer zum Anklemmen für Tunnel- und Nachtfahrten
- Reduktions-Rückspiegel, für Linksverkehr rechts angebracht
- Sattel mit druckreduzierter Aufliegezone (muss genau eingestellt sein, langstreckenerproben zuhause)
- wasserdichte Gepäckträgertaschen Mainstream MSX, darüber eine wasserdichte querliegende Packtasche Tatonka Barrel, die auch mit Schultergurten getragen werden kann.
Außerdem wasserdichte, jeweils abnehmbare Lenker- und Rahmentasche (Mainstream MSX bzw. Decathlon).
- 2 Koffergurte mit Tasten- und Bügelschnallenverschluß (mindestens 1 Schnallenverschluß unbedingt nötig) zum Binden paariger Gepäcktaschen für Flug und Sicherung der Gepäcktaschen auf dem Rad gegen herunterreißen.
- 1 Flaschenhalter mit Kunststoffflasche 1 l, 1 PET-Flaschenhalter 1,5 l (in Indien ungebräuchliche Größe)
- Zeltausrüstung, gesamt ohne Essgeschirr ca. 7,5 kg:
Leichtzelt Decathlon Quickhiker 2, 1-2 Personen, teilselbststehend, 2,8 kg (mit Hammer leicht)
PU-Plane (Footprint) als Unterlage 0,7 kg
selbstblasende Luftmatte Decathlon dünn 0,7 kg
Schlafsack Meru Kolibri Daune extraleicht weiter Temperaturbereich bis +2°, 0,8 kg
Militärschlafsack Kunststoff, Rechteck, groß, ca. 1,8 kg,erworben in Indien (neu) als Überschlafsack für Hochgebirge. Die Doppelschlafsacklösung ermöglicht nicht nur bequemes und warmes Schlafen im Hochgebirge bei Nachtfrost, sondern auch die Nutzung des Leichtschlafsacks statt Bettwäsche in subtropischen Bereichen.
Gaskocher MSR Pocket Rocket mit Kartusche (Gas in Indien, Gebirge erworben, ausgezeichnete koreanische Hochgebirgsmischung mit Funktion über 5.000 m) 0,5 kg
ausschließlich zur Kaffeebereitung
>>> Die amerikanischen Kartuschen sind in Indien schwieriger beschaffbar, aber in Regionen mit Bergtourismus erhältlich (nicht immer zuverlässig).
Mini-Wasserfilter Fuchs (für den Fall der Fälle völlig ausreichend) und Jodtabletten sowie Wassersack 5 Liter 0,3 kg.
---> die Zeltausrüstung mit 2 Schlafsäcken ist bei 7,5 kg als schwer anzusehen. Daher wurde der Überschlafsack nach Ende der Hochgebirgsstrecke aufgegeben.
- Wandern: einfaches Daypack
auch als Handgepäck beim Fliegen
- Gadgets:
Ausnahmsweise nahm ich zur Kartennutzung ein Funktelefon mit 4,5"-Bildschirm mit, da gedruckte Landkarten für die bereisten Gebiete nicht in brauchbarer Darstellung vorliegen, wohl aber diverse Digitalkarten, die teils vorgespeichert werden mussten. GPS-Peilung sowohl auf Strecke, Höhenlage und insbesondere in den Städten sinnvoll. Lenkerhalter einfach und Silikoncase (oben ohne).
Die GPS-Nutzung wurde in einem besonders sparsamen Modus durchgeführt, GSM immer abgeschaltet, WLAN nur bei Empfangsmöglichkeit. Die Digitalkarten waren so bis zu 7 Tage ohne Laden nutzbar (als Redundanz ist das Mitführen einer mindestens groben gedruckten Karte unerläßlich. Die Wegweisung am Manali-Leh-Highway ist jedoch ausgezeichnet und erschöpfend.
Indische SIM-Karte mit Internet ist sehr preisgünstig in Delhi oder anderen Großstädten erhältlich, allerdings muss diese in einem mehrstufigen Genehmigungsprozess aktiviert werden, der bürokratisch eingeleitet wird und nicht immer gelingt. Brauchbare Internet-Geschwindigkeiten nur in dichtbesiedelten Gebieten. Auf dem Manali-Leh-Highway kein Empfang. In Ladakh kein nutzbar funktionsfähiges Mobilinternet (schlechtes Netz 2G) - WLAN nutzen.
Mein wichtigstes Gadget (Klimbim, Elektro-Zeuch) ist meine Kamera, die inkl. ca. 1 kg wiegt - ein schwerer Brocken.
Gnadenlos produzierte sie gut 4.000 Lichtbilder meiner Fahrt
Das noch wichtigere Gadget, ständig im Einsatz, war daher ein eisenloses Steckerladegerät mit zwei 4er-Sätzen AA-Akkus 2500 / 2700 mAh sowie Reserve-Batterien. Die Aufladungen erfolgten an Hotelsteckdosen, wo es mit etwas Einfühlung ohne Adapter immer ein wenig Strom erhaschte.
Einfache Dioden-Stirnlampe
Kombi-Thermo-/Hygrometer mit Kompass, Lupe, Libelle und Spiegel (chinesisches Survivalspielzeug) griffbereit am Lenker. Sehr nützlich und empfehlenswert (es ersetzte für 1 Tag meine verlorene Brille), aber auch andere Menschen wissen es zu schätzen und so wurde es irgendwann vom Rad gezupft.
Daran angebunden: ein Acme Thunderer (Trillerpfeife) für wilde Tiere.
Zum Schluß noch eine elektrische Gepäckwaage, die sich zur Gewichtsverteilung bei insgesamt 3 Teilflügen jeweils mit Rad-Demontage äußerst bewährt hat trotz 200 g Gewicht.
- Total-Rüstgewicht für Hochgebirgstour 5 Wochen:
50 kg inkl. 2-5 kg Proviant und Wasser
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