Kilometertabelle:
Leh - Shey - Thiksey - Leh 55 km
Die Streckenangabe bezieht sich auf die tatsächlich, aperiodisch gefahrene Strecke.
Im folgenden wird der letzte Streckenabschnitt des Manali-Leh-Highway behandelt, besser dessen einschlägige Touristen-Anlaufpunkte sowie einige Nebenaspekte.
Die Industalstraße passiert den Abzweig zum Hemis Gompa (nicht besucht), Matho Gompa (dito), Stakna Gompa (dito), Thiksey Gompa sowie das Schloss Shey (Altresidenz).
Neben Hemis (sehr bekannt, aber aufgrund der Lage in den Etappenplänen der Radler so gut wie nie enthalten) und Lamaruyu (Richtung Kargil gelegen) ist das bunt restaurierte Kloster Shey eine der Haupttouristenattraktionen in Ladakh. Man sollte es, nur wenige hundert Meter abseits der Hauptstraße gelegen, keinesfalls versäumen, auch weil es exemplarisch die Struktur ladakhischer Klöster in besonders reicher Ausführung zeigt.
Man merkt dem Sightseeing-Spot zwar sofort den touristischen Touch an und es wirkt auch alles etwas Richtung Vergnügungspark, aber im Vergleich zu europäischen POIs ist es dann doch ruhig und nett.
Besichtigungen sind ohne Führung möglich. Aufgesperrt werden auch die finsteren Heiligtümer, in denen ich aus Anstand nicht fotografiert habe, mitanwesende Koreanerinnen und ähnliches Sightseeing-Volk jedoch aus wahren Batterien von Ablichtungsmaschinen für die Bildbände feuerte.
Was gibt es zu sehen? Eine Art unbeholfene staubige Geisterbahn in den Heiligtümern - nicht umwerfend. Daneben verschiedene Buddha-Darstellungen bis in die Moderne mit kreischendem Gold-Einsatz, die allenfalls heimelig sind. In den Gebetsräumen, die ebenfalls zugänglich sind, hocken die Mönche zur Meditation. Wenn sie allerdings Betzeit haben, werden die Besucher rausgeworfen. Einer der touristisch umworbenen Teile des Klosters stammt aus den 70er Jahren des 20. Jhd.
Es ist nett und bunt (alles, auch Mittelalter, frisch überpinselt), wie es Touristen mögen, aber nicht grade erhebend. Die Insassen sind von den von ihnen selbst in der Masse geworbenen Touristen merklich genervt. Sie bringen halt die Kohle.
Also: Thiskey anschauen, gut für schöne Fotos allemal. Fantastische Aussicht auf Himalaya und Industal. Eintrittspreis in sehr niedriger Höhe wird erhoben. Die wunderlichen Kultbilder am besten zuhause auf Foto mit Reiseführern oder Internet interpretieren, falls Freude daran besteht.
|
Shey, direkt an der Straße gelegen, ist die Vorgängerresidenz der Könige zu Leh mit einer schönen Burgruine oder besser einem hübschen Teilwiederaufbau und modernen sakralen Ergänzungen. Es gibt auch einen großen Schloßgarten, hier am Rande der volltrockenen Wüste etwas sehr Kostbares.
Ebenfalls wunderschöne Fotomotive und herrliche Aussicht.
In Shey und Thiskey gibt es jeweils ein Hotel. Auch bei den anderen, hier nicht dargestellten Klöstern sind Übernachtsmöglichkeiten erhältlich.
Damit sind zur Übernachtung auf der Industalstrecke des Manali-Leh-Highways die Klosterorte der richtige Platz und nicht die Geschäftsorte an der Straße.
Die Industalstraße ist zwischen Leh und den Klöstern recht stark befahren, aber ausgezeichnet auf europäischem Standard in Schuß. Das trifft jedoch nicht auf Nebenwege und Abzweige zu!
Über die Vorstadt Choglamsar erreicht man Leh, wozu die Hauptstraße als Schnellweg in die Berge steigt. Leh liegt 300 m über dem Tal. Hat man die Zeit, kann man hier Nebenstrecken fahren, die verkehrsärmer und schöner, aber immer deutlich länger sind. Man bleibt auch leicht in irgendwelchen Sackgassen hängen.
Der Manali-Leh-Highway endet nach einer sehr häßlichen verkehrsreichen Stadtschnellpassage mit erheblichen Steigungen am (neuerrichteten) Stadtor von Leh in der Unterstadt, wo er nahtlos in die Khardung-La-Straße ins benachbarte Nubra Valley übergeht.
|