Kilometertabelle:
Paola - Marina di Fuscaldo - Cetraro - Diamante - Scalea - Capo Scalea - Praia a Mare 88 km
Die Tyrrenische Küste ab Neapel bis zum Stretto di Messina kennen etliche Touren-Radfahrer.
Der kalabrische Teil von Praia a Mare im Norden bis zur Costa Viola im Süden gilt als flottes Stück zum Strecke machen. Es ist nicht durchgehend topfeben (siehe auch Kapitel Calabria I).
Daneben gilt die Küste als 'langweilig', da nicht exotisch genug, und als verkehrsreich.
Mir war sie allerdings recht, denn sie bietet: Wärme, Versorgungs- und Übernachtungsmöglichkeit zur Auswahl, sowie ein wirklich unlangweiliges Radelambiente mit den steilen Hängen des Randgebirges, das die Wolken fängt, bzw. des Pollino im Norden und schönen, leeren Sandstränden zum Meer hin, an denen man sich niederlassen könnte, um die dahinfliegende Zeit ein wenig festzuhalten.
Die Küstenstraße Tirrena Inferiore läßt sich an vielen Stellen meerseitig umfahren und sie ist ohnehin nicht so schlimm, wie manchmal dargestellt. Sie besitzt meist einen guten Randstreifen. Nördlich Praia wird aus der Staatsstraße eine ganz kleine Landstraße in spektakulärer Trassierung (siehe nächster Abschnitt).
Auf jeden Fall sollte man am Capo Scalea (Halbinsel) bei San Nicola von der SS 18 abfahren, um sich die alte Tirrena Inferiore zu geben, die gewaltig über die Klippen kraucht, während die neue Straße auf Stelzen ohne Aussicht über das tiefeingeschnittene Gelände prescht.
Sofern Zeit und Atem vorhanden, kann man eine oder gleich mehrere der alten Küstenorte ersteigen, die einige dutzend Meter über dem Meer liegen. Die Marinas sind nicht alles.
Diamante liegt euch dagegen direkt vor dem Schutzblech.
Die gesamte 'Costa dei Cedri' (Amantea - Praia) ist jedenfalls äußerst aufgeräumt und auch auf der Küstenstraße herrschen durchweg manierliche Verhältnisse.
Derjenige, der schon Abenteuer hatte, wird es schätzen.
Übrigens findet man an dieser Küste auch den einen oder anderen nativen Radfahrer/in und vielleicht auch mal einen Radstreifen.
In Praia a Mare nächtigte ich in einem der Großcampings am Strand bei der Insel Dino.
Es war nicht schön, aber die Plätze sind gepflegt und sehr gut ausgestattet, außerdem wurde der günstige Nebensaisonpreis mit Beleg abgerechnet - einer von 2 Logis-Belegen in Kalabrien, die mir ausgestellt wurden (ca. 14 Tage). Das Bier war teuer!
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