Kilometertabelle:
Baden-Baden - Gambsheim - Brumath - Saverne Luetzelbourg - Niderviller - Lorqin - Gondréxange 137 km
Gondréxange - Moussey - Parroy - Varangéville St-Nicolas-de-Port - Neuves-Maisons (Moselle) - Toul (20 km distances locales) 120 km
Toul - Void-Vacon - Naives-en-Blois Naix-aux-Forges - Ligny-en-Barrois - Bar-le-Duc Revigny-sur-Ornain Champagne-Ardenne: Heiltz-le-Maurupt St-Amand-sur-Fion - Chalôns-en-Champagne 164 km
Teilstrecke auf nächster Seite beschrieben
Strasbourg - Paris en vélo
Dieses Vorhaben ist eine klassische Sporttour durch Ost-Frankreich.
Hier gibt es eine sehr gute Streckenbeschreibung: Radreisewiki.
Die Streckenbeschreibung baut auf einem Kanalzug ab Strasbourg auf: - Canal de la Marne au Rhin
- Marne
(auch ein Kanal in weiten Teilen) - Canal de l'Ourcq
(im östlichen Umland von Paris) folgt also einer typischen Binnenroute für die Kleinschifffahrt. Die zum Radeln genutzte Einfahrt nach Paris am Canal de l'Ourcq wird davon abweichend von der Schiffahrt auf der Marne bewältigt.
Der Streckenzug soll in touristisch stärker eingebundener Weise auch als Teilstrecke einer Fernradroute Paris-Prag ausgeschildert werden. 2011 gibt es eine solche durchgehende Fernradroute noch nicht.
Die Ausgestaltung der Strecke kann unterschiedlich gelöst werden, lediglich der Einstieg ab Strasbourg als gut ausgebauter und signalisierter Kanalradweg ('voie verte', 'piste cyclable') bis in die Vogesen dürfte für alle Varianten fest liegen. Die im folgenden geschilderte Variante lehnt sich sehr eng an die des Radreisewiki an. Dieses weicht wiederum von der geplanten radtouristischen Strecke ab. Der Streckenvorschlag des Autors Stefan ist mit einer Nennlänge von 523 km auf Geschwindigkeit optimiert und klammert dafür manche touristischen Hauptplätze aus.
Strasbourg - Paris nach der angegebenen Route ist für sportliche Fahrer, möglichst mit schmalem Gepäck (kein Zelt), in 3 Tagen zu schaffen. Hierzu ist sehr gute Streckenkenntnis nötig, wie man sie durch Verwendung eines vorgegebenen Punktepfads auf einer Satelliten-Navigationseinrichtung für Fahrräder mit erwirbt. Täglich sind an die 180 km zurückzulegen.
Da der Autor der vorliegenden Publikation weder eine Satelliten-Ortungseinrichtung besitzt, noch täglich 180 km mit seiner Zeltausrüstung hintendrauf fahren möchte, erlaubte er sich, die Route Baden-Baden - Paris (ca. 560 km, etwas weiter als von Strasbourg, zuzüglich einige Kilometer der Irrungen) in flotten viereinhalb Tagen zu durchmessen.
Einige sportliche Aspekte der Frankreichdurchquerung von Ost nach West werden leider von der oben gepriesenen Streckenbeschreibung unterschlagen, so der stets anhaltende Wind aus West, der die ganzen Tage über dem Radler ins Gesicht drückt. In Westlothringen ('Plateau barrois') ist es besonders heftig, aber auch Champagne und Picardie muten uns einiges zu. Wundert euch deshalb nicht, wenn auch ihr keine 180 km am Tag hinbekommt. Auch aus Südrichtungen kann über dutzende oder hunderte von Kilometern anhaltende Wind drücken. Spätnachmittags läßt der Wind nach, so daß man abends noch gut ein paar Kilometer abreißen kann.
Ebenfalls locker übergangen am Streckenvorschlag des Radreisewiki werden die trotz wassernaher Route teils erheblichen Steigungen in den französischen Mittelgebirgen, insbesondere auch auf den 'routes impériales', die schnurgerade durchs Terrain laufen und jede Steigung mitmachen. Allein durch die Hügeligkeit kommt man trotz Fehlens markanter Berggipfel auf eine erhebliche Höhenkumulation. Nivelliert ist die Strecke nur, wenn sie direkt auf den Treidelwegen führt (auch da gibts Ausnahmen). Ihr solltet daher das Thema 'Frankreich in der Fläche' nicht zu leicht nehmen.
Übernachtung im Zelt (ganze Route)
Wichtiges Utensil, um das Zelt auch nutzen zu können, ist ein Campingführer, z.B. der Guide Bel-air, erhältlich in großen Buchhandlungen (F) um 11,- EUR. Bei der Vielzahl der französischen Zeltplätze kann man nur mit dem Führer wirklich einen jeweils günstig gelegenen ausmachen. Viele Plätze sind nämlich kaum in weiterem Umkreis öffentlich signalisert. Alternativ kann man auch über Smartphone Google Maps anfragen. Das sollte man aber vorher mal unterwegs erproben, um die entsprechenden Tücken auszuloten.
Nicht hilfreich sind sämtliche bekannten Papierkarten. In Michelin- und IGN-Material sind gar keine Angaben über Zeltplätze mehr enthalten. In Spezialkarten sind regelmäßig nur wenige der möglichen Zeltplätze verzeichnet, überwiegend auch solche, die auf Motortouristen ausgerichtet sind.
Wichtig bei Nutzung von Zeltplätzen ist aber auch die Saisonöffnung und ob bei 'Camping' überhaupt Zeltstellmöglichkeiten angeboten werden. Das erfährt man idealerweise aus den einschlägigen Campingführern. Sie sind schwer, aber ebenso nützlich. Von einer Vollvorausplanung, die ein Mitführen von Unterlagen ersparen würde, da zuhause bereits feste Quartiere eingeplant wurden, sollte man angesichts der Etappenlängen absehen, denn auf den französichen Langstrecken kann man aus vielerlei Gründen hängenbleiben und dann ist die Tagesetappe und vielleicht auch die daran anschließenden futsch.
Dies zum Zelten.
Schneller, aber weniger gut belüftet, vor allem auch viel teurer, ist man unterwegs, wenn man sich Chambres d'Hôtes oder andere Unterkünfte sucht. Hierzu gilt, daß manche Gebiete Lothringens sowie der Champagne (!) äußerst dürftige touristische Angebote haben. Man muß also auch bei Unterkunft im Zimmer ein bisschen planen, damit man nicht um 8 Uhr abends in der Einsamkeit aufläuft.
Während Zeltplatzübernachtungen im französichen Binnenland unglaublich preiswert sind mit ca. 6-8 Euro pro Nacht für eine Person inkl. Rad, sind Zimmer eher teurer als in Deutschland bei ca. 40,- - 60,- EUR EZ ÜF für 'Chambres', Buchung am Ankunftsabend ('Walk-in-Preis'). Preise und Verfügbarkeit für Durchreisende je nach Etablissement stark schwankend. Daneben bieten kleinere Hotels Zimmer in manchmal fragwürdiger Qualität.
Preistreibend sowohl im Hotel wie auch auf dem Platz sind die Bier- und Weinkurse im Lokal. Oft genug ist ein großes Bier im Ausschank so teuer wie die Zeltübernachtung. Damit ihr euer gespartes Geld nicht sinnlos versauft, empfiehlt es sich, Bier (das in Frankreich entgegen der Gerüchte viel und gern getrunken wird) oder Wein flaschenhaft zu besorgen und auf den mitgebrachten Outdoormöbeln zu verkosten. Im Handel der jeweiligen Rezeption kann das Getränk zwar immer noch teurer sein als ein solches vom heimischem Tresen, aber im Supermarktkühler oder aus dem Migrantenshop an der Ecke ist der Stoff dann endgültig billigst, so daß man sich wirklich eine Flasche Wein (für 2 Personen, meiner Vorstellung nach) oder mal 2 Biere leisten kann. Es werden 'Eimer' angeboten, die bereits 2 Bier in einer Flasche enthalten - empfehlen tu ich das Fischer Blonde (ursprünglich aus der Banlieue von Strasbourg) - gibts zwar nicht mehr als Produktion, aber als Marke ist es überall in Ostfrankreich präsent und schmecken tuts auch (Flasche 0,66 / bringt einen Fernradler bis 80 kg gut in die Flachlage / entspricht nicht dem preußisch-deutschen Pilsgeschmack)
So gepäppelt, kann die längste Etappe kommen.
Jetzt aber los :
Alsace - Canal de la Marne au Rhin
In der hier beschriebenen Strecke stosse ich von Brumath kommend (via Rheinübergang Gambsheim) bei Krautviller auf die Piste cyclable des Rhein-Marne-Kanals, der uns letztlich bis in die Champagne hineintragen wird, jedoch nicht auf diesem angenehmen Radweg.
Die meisten Interessenten werden von Strasbourg aus in die Strecke einsteigen. Die Piste beginnt an der Mündung der Ill in den Kanal am östlichen Ufer in der Nähe des Palais d'Europe. Von der Innenstadt findet man den Einsteig über ebendieses oder die Orangerie (ein Park, südlich davon). Man kann auch von der nördlich anschließenden Piste nach Robertsau und Gambsheim auf den Kanal stoßen und auf Straße ein paar Meter bis zum Beginn des Radwegs fahren. Eine bildhafte Befahrung bis in die Vogesen findet ihr dort: Canal de la Marne au Rhin. Daher ist der vorliegende Bericht in diesem Bereich sparsamer gehalten.
Die bestens unterhaltene und signalisierte, gleichwohl stellenweise schmale und am Wochenende stark frequentierte Kanalpiste steigt zunächst mit wenigen Schleusen ins Vorland der Vogesen. Man kann übrigens bereits hier von Westwind geplagt werden, der über die Zaberner Steige durch die Vogesen dringt.
In Saverne (Zabere), einer Versorgungs- und Schiffsstation am Gebirgsrand erfolgt der Einstieg in das obere Zorntal und nun wird es bergig. Viele Schleusen sind im Aufstieg zu überwinden. Die Vogesenstrecke von Saverne nach Luetzelbourg und weiter nach Plan incliné ist bei Ausflüglern beliebt, denn sie ist kurzweilig, kurz in der Distanz und die doch geringe Steigung (kurze Rampen nur auf die Schleusenoberwasser) ist für die meisten noch zu schaffen.
Die Signalisation zweigt die Radler an der Eisenbahnbrücke kurz vor dem Schiffshebewerk (Zugang nur über steile Straße) auf die aufgelassene ehemalige Schleusentreppe ab. Es gilt, eine Steigung von 70 m in ein Seitental der Zorn und darüber hinaus zu überwinden. Fast oben sieht man den Kanal im 'Souterrain de Arzviller' verschwinden (eigentlich 2 Tunnels). Noch etwas bergauf - dann endet oder verliert sich die Signalisation. Das Voie verte ist hiermit beendet.
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Lorraine (Dpt. Moselle) Canal de la Marne au Rhin
In Arzviller kann man nun unsignalisert dem unterirdischen Kanalverlauf folgen, indem man zunächst die D97 Richtung Hommarting / Sarrebourg aufsucht und ortsauswärts beim Ortsschild Arzviller nach links/Westen abbiegt. Dem Weg Richtung Reiterhof folgen und mit etwas Glück kommt ihr hier nach einigen hundert Metern mit dem aus der Erde austretenden Kanal wieder zusammen, in dem röhrend die Wohnboote dieseln.
Es ist ausgesprochen ärgerlich, daß es an dieser fehlergeneigten Stelle keine vernünftige Signalisation gibt - hoffen wir, daß bald sich eine durchsetzt.
Jedenfalls geht es nun angenehmerweise wieder herunter - nicht allzulange.
Von Niderviller kann man auf der Straße D96 nach Sarrebourg fahren, wer es braucht. Eine weitere Kanaltreidelpiste gibt es nicht.
Ich bevorzuge den Weg über Schneckenbusch/Hesse - liebliche kleine Nebenstrecken, kanalnah, der Einstieg in Niderviller ist teils schwierig zu finden. Vielleicht ein Fall für GPS.
Bei Hesse wieder eine Piste cyclable, die am Kanal entlang Richtung Sarrebourg führt. Das wäre nun die verkehrte Richtung. Vielmehr an der Brücke der Straße D42 nach Lorquin folgen, an der bald eine lebensgefährlich rektifizierte Piste cyclable mit allerhand Sperrwerken gegen die Kämpfer zustößt. Diese bis Lorquin durchfahren, aber nicht zu weit - der Ort ist nicht an der Piste angeschrieben (eine F-typische kleine Unzulänglichkeit). Der Ort Lorquin wird dann auf Straße Richtung Landage durchquert - hierzu eine Karte zu Hilfe nehmen. Während die Piste flach wie die Startbahn Nordwest durch die Täler rauscht, gibts nun die am Rand der Vogesen öfter vorkommenden Gebirgigkeiten.
In Landage geradeaus durch Richtung Gondréxange fahren. Es handelt sich um winzige Nebenwege rauf und runter. Die das Dorf tangierende N4 keinesfalls zum Radeln heranziehen - ihr werdet schon sehen warum.
Mit etwas Glück kommt ihr an der Einfahrt des Canal de la Marne au Rhin nach Gondréxange heraus.
Alternativ kann man ab der Kanalautobrücke bei Hesse die D42 Richtung Bébing nehmen und sich freischwingend über Bébing, Xouaxange, Héming, Hertzing nach Gondréxange flicken. Steigungsärmer, aber nicht ganz so radgerecht idyllisch.
Ein signalisierter Radweg von Niderviller am Kanal ist seit längerem in Arbeit, kommt jedoch über die geistlichen Vorarbeiten nicht hinaus. Physisch gäbe es ihn.
In Gondréxange gibt es den am Speichersee Etang de Gondréxange schön gelegenen Zeltplatz Les Mouettes mit einigen kleinen Schönheitsfehlern. Wer ihn beansprucht, hat mit dem 3-Tagestrip nach Paris bereits abgeschlossen. Vieles kann zwischen Strasbourg und Gondréxange geschehen, um euch schon hier aus dem Klassement zu werfen.
Der Zeltplatz ist etwas teurer als das gewohnt niedrige französiche Niveau und vieles läuft, sagen wir mal: eher familiär. Nachts Schnakenplage, ich hatte auch schon Besuch anderer lebender Tiere. Kein Verkehrslärm, jedoch sind nächtliche Schlagerparties zu erwarten (war mehrfach dort). Mangelhafte Versorgungslage, aber es gibt ein Geschäft im Ort.
Meurthe-et-Moselle Canal de l'Est - Moselle - Toul
Ab Gondréxange geht es auf der kleinen Nebenstraße D89 über Réchicourt nach Lagarde. Dort trifft man wieder auf den Canal de la Marne au Rhin, dessen Verlauf die Straße zwar folgt, den man aber in dem hügeligen Waldgebiet nicht zu Gesicht bekommt.
Nun die Straße nach Xures nehmen, an der Départementsgrenze wechselt die Bezeichnung in D2 und diese kleine kanalbegleitende Chaussee führt im Grunde genommen bis nach Nancy, Dort wollen wir aber gar nicht hin, sondern wir werden die Stadt umfahren.
In Crévic die D2 verlassen und am nördlichen Ufer des Kanals weiterfahren. Die Routenbeschreibung des Radreisewiki ist für diese Strecke ausgezeichnet (wie auch für den Rest, den ich aber hier in meiner Variante darstelle).
Die kleine Landstraße mit wenig Verkehr führt zunächst durch winzige Ortschaften, in denen es kaum Versorgungsmöglichkeiten, aber idyllische Plätze für Rasten gibt. Ab der Ortschaft Dombasle dringen wir dann in die industrielle Peripherie Nancys vor, wo wir mit dem Kanal das riesige antike Sodawerk der Firma Solvay durchfahren. In St-Nicolas-de-Port an der Meurthe finden wir Versorgungs- und Besichtungsmöglichkeiten.
Ihr könnt sowohl die D2 am Kanal Richtung Laneuveville-devant-Nancy als auch die D400 dorthin nehmen von St-Nicolas-de-Port (verkehrsreich, teils mit Radspur).
In Laneuveville in der Stadt an der Brücke über die Einfahrtsschleuse des 'Canal de Jonction' zu eben diesem abfahren.
Neuer Kanal - neues Glück. Der Canal de la Marne au Rhin verläuft nun nämlich erst mal nach Nancy hinein, nördlich davon mündet er mit der parallel verlaufenden Meurthe in die Mosel. Diese nutzt er ein Stück flussaufwärts mit und bei Toul erhält er wieder eine eigene Trasse Richtung Westen.
Am Canal de Jonction verläuft eine lange Piste cyclable, signalisiert sind kleine Vororte von Nancy. Einfach der Piste immer weiter geradeaus folgen. An der Mündung des übrigens zur Zeit verunfallten Verbindungskanals in die kanalisierte Mosel bei Les Turbines, dem früheren Canal de l'Est kommt man auf einen Folgeradweg, der 'Voie Verte Boucle de la Moselle'. Diesem folgen Richtung Toul. Der Weg springt irritierend zwischen Canal de l'Est (heute übrigens Canal des Vosges) und althergebrachter Mosel, die von einem schmalen Damm getrennt bis Sexey-aux-Forges nebenher verlaufen. Von der industrialisierten Umgebung Nancys dringt man in das natürlichere und stillere Moseltal westlich von Nancy vor.
In der Einsamkeit bei Villey-le-Sec an der Mosel gelegen ein sehr schönes Camping, das sich vielleicht als Ort der sportiven Erstetappe ab Strasbourg anbietet (ca. 200 km!). Oder einfach als Zweitetappe der Elektroradelgeniesser. Sehr gute Einrichtungen, gute Orga mit Wirtschaft, Laden und allem. Leider ein bisschen viel Rummel mit N-eLlies und natürlich Germanen, die Weinflaschen und Käsepakete aus ihren Döschöwoh packen. Deshalb vielleicht die vorgegebene Zeltwiese, wo sich die Geselligkeit ballt, meiden - ganz nach Geschmack. Nachts ist es nach Verstummen der letzten Zecher herrlich ruhig.
Weiter auf dem Moselradweg erreichen wir auf aussichtsreicher Flußroute die schöne Festungstadt Toul.
Zahlreiche Versorgungsmöglichkeiten, interessantes, originäres Stadtbild. Überdeutlich ist zu merken, daß wir den regermanisierten Teil Lothringens hinter uns gelassen haben.
Am westlichen Rand von Toul stossen wir am Port de Plaisance (Yachthafen) wieder auf den Canal de la Marne au Rhin, der hier von Norden aus zuläuft. Ein Verbotsschild untersagt die Nutzung des blitzschnellen, erstklassigen Betriebswegs am Damm. Der erste Kampfradler, der sich hinter die Schranke setzt, belehrt uns über den normativen Gehalt des Verbots und wir folgen. Ein ausgezeichneter Weg über viele Kilometer mit schönen Perspektiven und einigem Ausflugsverkehr, nur durchbrochen von einigen Verbotsschildern.
Dieses kommode Wegstück endet allerdings vor einem Loch, aus dem mitunter Schiffe kullern - ein neues Souterrain du Canal, nämlich dasjenige bei Foug. Der Weg geht auf das Hindernis zu, führt aber über dem Stollen den durchstossenen Hang entlang zurück in den Ort. Dort sehr steil in die Berge. Auf Hauptstrasse durchs Gebirge und auf der anderen Seite ins Maastal (die Maas ist hier ein Bach) wieder herunter, wo ein Liegeplatz für den wartenden Verkehr vor der Tunnelpassage angelegt ist. Die schöne Piste findet an diesem Ende keine Fortsetzung, deshalb weiter wie im Radreisewiki beschrieben.
Dpt. Meuse - Plateau Barrois - Ornain
Eine kleine Straße durchsticht eine Schlinge des Kanals Richtung Void-Vacon - wir müssen sauer steigen. Nach dem Hochpunkt bringt uns eine Abzweigung wieder herunter - am Kanal mündet der Betriebsweg neben Damm und N4 (Schnellstraße). Auf diesem erreichen wir den Doppelort im Tal der Meuse (Maas). Der Wirtschaftsweg war zwar teilweise befestigt, aber durch herumliegende Scheiße und Ackerteile heftig verschmutzt.
Im Ort gehts auf der Durchgangsstraße erst nach Vacon und dann in die Berge aufs sogenannte Plateau Barrois. Die Steigung ist mäßig. Überall sind allerdings Windmühlen aufgestellt, was wir am beständig drückenden Gegenwind bemerken. Nicht einmal bergab kommen wir einen Meter voran, ohne mit aller Gewalt in die Pedale zu gehen.
Die Strecke durch das idyllische Tal der Barboure kürzt den langen Kanaltunnel bei Mauvages ab. Man kann auch der Strasse bis zum Tunnel folgen und im weiteren ebenso ins Tal des Ornain gelangen (kleiner Mehraufwand).
Bei Naix-aux-Forges findet man den Canal de la Marne au Rhin nebst einer ausgezeichneten Piste cyclable wieder, die uns in dem schönen Tal des Ornain, ständig bergab führend, erst nach Ligny-en-Barrois und dann nach Bar-le-Duc bringt.
Kurz darauf in Fains-Véel ist die Piste leider aus und man folgt auf einer schmalen Straße dem Kanal nach Mussey und weiter Richtung Neuville-sur-Ornain. Vor dem Dorf ein Fahrweg Richtung Revigny-sur-Ornain. Ab hier löst sich die beschriebene Route vom Kanalverlauf, da dort nur eine verkehrbelastete Hauptstraße entlangführt. Stattdessen wird eine Nebenstrecke auf verkehrsarmen und auch verkehrsfreien Nebenstrecken bevorzugt. Siehe hier: Radreisewiki. Da nun Gegenden mit sehr geringem Angebotsumfang beginnen, ist es unbedingt ratsam, sich in Bar-le-Duc oder in Revigny-sur-Ornain noch zu versorgen - es schließen sich Gegenden an, wo viele Weiler noch nicht einmal über einen Brunnen verfügen.
Kurz nach Revigny verlassen wir die Région Lorraine und erreichen das Département Marne in der Région Champagne-Ardenne.
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