Kilometertabelle:
Iraklio - Knossos (2x) 43 km
Iraklio - Alikarnassos - (Flugzeug / flight) Stuttgart - (Bundesbahn) Baden-Baden 11 km
Total 1.224 km
Iraklio
Über Vorstädte, zunächst Gazi, rollen wir kommod nach Iraklio ein.
Sobald die Tore der Innenstadt passiert sind, stecken wir in dichtem, nervösen Verkehr und die erste Einbahn, die sich uns entgegenstellt, läßt nicht lange auf sich warten
Die Stadt erweist sich als ziemlich bergiges Einbahnstraßenlabyrinth, mit zugeparkten Straßenrändern, drängelnden Mopeds und Dauerstau. Das Radeln macht auch abends gar keine Freude.
Auf der Suche nach einem schönen Hotel wurde ich außerhalb der Altstadt (auch diese besteht hauptsächlich aus Beton-Kartons) nicht fündig. Es gibt einige große Anstalten für Passagiere aus dem Hafen bzw. Airport.
Ich fand dann ein kleineres Altstadthotel um 50 EUR /Einzel (Nebensaison). Man musste sogar erst prüfen, ob ich für 2 Nächte überhaupt aufgenommen würde.
Iraklio besitzt zwar viel Verkehr und viele Geschäfte (unter anderem mehrere Fahrradfachgeschäfte, die auch MTB führen), aber man muss wissen, wo was ist.
Das Essen war schlechter als irgendwo auf Kreta.
Dennoch kommt man als Tourist, zumal im Fluge, kaum um einen Aufenthalt in Iraklio herum.
Generell ist alles teurer als in der Provinz.
Dennoch macht Vieles einen brüchigen Eindruck.
Das vollgestopfte Archäologische Museum am Eleftherias-Platz ist trotz Riesen-Rummel einen Besuch wert. Die Preise wurden mittlerweile erhöht. Es gibt ein Kombiticket zusammen mit Knossos, das sich rechnet.
Knossos
Da ich nun einen Reservetag herausgefahren hatte (für einen Frühflug absolut unumgänglich), leistete ich mir das touristische Intermezzo in den Ruinen.
Das Radeln auf dem Leoforos Knossou ist zunächst mal spassig. Proppevolle Straße, aber man kommt doch voran. Im oberen Bereich ländlich mit Bäumen.
Das Stellen eines Velo auf dem Parkplatz erfolgt unbewacht auf eignene Gefahr.
Knossos ist mit seinen mickrigen Teilrekonstruktionen aus Beton nicht der gewaltige Bringer, man geht hin, um dort gewesen zu sein. Schwafelnde Führerinnen.
Das panoptische Publikum allerdings besticht.
In der Anlage keine Verpflegung! Trinken mitnehmen. Ich hatte sehr zum Neid der Mitbesucher auch köstlichen Kuchen in Iraklio besorgt, den ich verbotenerweise auf den Monumenten verzehrte.
Knossos ist landschaftlich sehr schön gelegen.
Irrtümlicherweise (ich hatte kein GPS mehr) fuhr ich abends über die Schlucht von Knossos nochmal vorbei, wobei ich von Hunden zerrissen wurde.
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Rückflug / Fahrrad
Für meinen Frühflug um 7 mit den schlechten Erfahrungen in Stuttgart war ich bereits um 3 Uhr morgens am Flugplatz. Er ist durchgehend geöffnet.
Ich hatte mir am Vortag einen MTB-Karton 26" besorgt. Das Einpacken in der Check-In-halle verlief ruhig.
Bei Schalteröffnung 2,5 Stunden vor Abflug ging alles freundlich in wenigen Minuten. Griechenland kann!
Ich musste zwar das Rad wieder bar zahlen, aber ich wurde ohne weitere Umleitungen voll abgefertigt. Der Airport verfügt über einen großen Scanner in einem Nebenraum, der extra für mich angeworfen wurde.
Ich hatte nun fast 2 Stunden Zeit gewonnen, was ich damit verbrachte, mir die wirklich sehr gute Organisation des Flughafens Iraklio anzusehen, wo innerhalb kurzer Zeit zwar 100e von aufgeregten Pauschaltouristen angekarrt wurden, aber ebenso dutzendweise Personal mobilisiert.
Eine echte Gastronomie am Check-In gibt es nicht. Die meisten Läden sind tot. Der Flugplatz soll demnächst an einen anderen Standort im Inselinneren verlegt werden, da die Flugzeuge störend dicht über die Hauptstadt donnern.
Der Flug mit der Firma Agean Air (siehe Folge 1) verlief glatt, aber es war wieder voll bis unters Dach mit Neckermännern. Unessbares Vesper.
In Stuttgart erneutes Haken bei der Radausgabe.
Getoppt von der Deutschen Bundesbahn, die bei Regen ebensolange von Stuttgart nach Baden-Baden brauchte, wie das Flugzeug von Kreta nach Stuttgart (1 Stunde Zeitvorteil durch Zone).
Die Züge waren dermaßen verschissen und überfüllt, daß Griechen sich geschämt hätten!
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