Kilometertabelle:
Grammeno - Paleiochora - Sarakina - Strovies - Elos - Sfinari - Platanos - Kissamos - Mithimna 84 km
Selino
Von Grammeno aus fuhr ich nicht die Hauptrennstrecke über Kandanos direkt nach Kissamos an der Nordküste, sondern nahm eine schöne Nebenstrecke Richtung Westen ins Selino genannte Insel-Innere im Westen
Die Nebenstrecke muss auch steil in die Berge rauf, aber nach einigen Kilometern wird es weniger heiß: Wald spendet Kühle.
In einem kleinen Bergort läßt sich Trinken fassen. Auch dort übrigens wird Englisch gesprochen und man freut sich ehrlich, daß sich mal ein Tourist hier hinauf verläuft. Wenn auch unglaublicherweise ohne Mietwägelchen, sondern per Fahrrad. Im Gebirge fährt kein Grieche Rad. Elektrofahrräder sind der Landbevölkerung unbekannt.
Die Nebenstrecke über Sarakina ist fast verkehrsfrei. Der Wald endet bei etwa 300 m Höhe und wieder schattenlos, aber mit schöner Aussicht geht es über die Berge. Die Straße steigt auf maximal 530 m.
Danach fahren wir ins Tal des Baches Tiflos Richtung Norden, Hauptstraße.
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Westküste
In letzter Sekunde beschloss ich, doch über die Westküste (Richtung Elafonisi) zu radeln, da ich schneller über die Berge gekommen war, als gedacht.
Auf der Hauptstraße Richtung Elos zur Westküste herrscht trotz enger Kurven aufgeregter Verkehr. Zur Küste geht es zunächst lange bergauf. Die Straße zieht sich. Stellenweise wird sie schnell ausgebaut, da Elafonisi ungestörten Zufluss euroabwerfender Touristen benötigt.
Ich radelte jedoch nicht ins Surfer- und Touristenparadies runter, sondern fleißig ganz die Westküstenstraße hinauf bis zum Pass bei Amigdalokefali. Ab dem Abzweig nach Elafonisi hat man die Straße fast wieder für sich.
Der namenlose Pass befindet sich steil 500 m direkt über dem Meer. Zur Küste siedeln mehrere Tavernen an der Straße, wo man Stärkung beziehen kann.
Nun die steile und vielfach gewundene Westküstenstraße nach Nordwest Richtung Kissamos. Mehrfaches Auf und Ab mit trefflicher Aussicht. Das Meer wird bei Sfinari tangiert. Dann steigt die Straße wieder bis Platanos (ca. 280 m).
Nach einem Tag Anstrengung im Gebirge Abfahrt mit anhaltend schöner Aussicht in die Bucht von Kissamos auf breiter Bundesstraße.
Kissamos
.. ist eine Barackensiedlung völlig ohne Anziehung. Einige Pensionen.
Ich war wieder neugierig und wollte zelten. Die Plätze siedeln östlich der Stadt.
Man kann nicht an der Küste entlangradeln, da der Weg unterbrochen ist ohne Brücke. Deshalb muss unser Radler ab Ortsausgang Kissamos kurz auf die gnadenlose Nordschnellstraße VOAK drauf und bei der passenden Abfahrt wieder runter.
Ich landete in Mithimna am gut gemanagten Großcamping. Der Platz ist preiswert und sauber aufgeräumt. Spätes Erscheinen problemlos. Es gibt einen Beleg!
Das anhängende Großtaverna hielt noch um 9 Uhr abends ein sehr gutes reichliches Essen für mich warm (das Essen in den besseren griechischen Lokalen ist vorgekocht und wird in der Schauvitrine warmgehalten).
Der Zeltplatz in Mithimna war der erste eher empfehlenswerte kommerzielle auf Kreta, dabei gleichzeitig der günstigste. Nachts war es ruhig, wenig Mücken. Er liegt an der Strandstraße (ruhig).
Strand und Wasser bei Kissamos könnt ihr vergessen. Es ist schrottig. Kein Vergleich zu den herrlichen Badeufern der Südküste.
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