Kilometertabelle:
Mont-Louis - Bourg Madame (F) - Puigcerdà (E) - La Seu d'Urgell - Pantà d'Oliana - Oliana - Ponts 148 km
Ponts - Balaguer - Corbins - Lleida - Alcarràs - Aitona - Fraga 97 km
Teilstrecke auf voriger Seite beschrieben (Mont-Louis - Bourg Madame)
Cerdanaya - Alt Urgell
Die Fahrt wird nun entlang des Riu Segre bis in die Ebro-Ebene herunter führen.
Sanft geht die Hochebene in das sich langsam vertiefende Flusstal über. Die Nationalstraße 260 ist, darüber mehr im nächsten Abschnitt, in hervorragend ausgebautem Zustand mit meist befahrbarem Seitenstreifen, dabei relativ verkehrsarm.
Eine schöne, weite Gebirgslandschaft erhebt sich um das Tal des Segre. Der Hauptort des Alt Urgell, La Seu d'Urgell, wird mühelos erreicht. Die Stadt ist weniger sehenswert, als der Name vermuten lässt.
Ihr werdet hier vermutlich einen Abstecher nach Andorra La Vella machen, was ich aufgrund Zeitmangel und Furcht vor dem Schrecken der Massen unterließ. Hierzu müsst ihr wieder 20 km bergauf fahren.
Weiter entlang des Segre, wo die Straße unmerklich in eine Landstraße heruntergestuft ist (bei gleichbleibend hervorragendem Ausbau).
Sie führt analog des französichen Haute-Vallée-de-l'Aude nun durch eine Schlucht, die die Straße nach spanischer Art der schnellen Trassierung allerdings in einem Tunnel schneidet.
Mit abnehmbaren Leitplanken gesperrt führt die alte Straße direkt über dem Fluss. Man kann sich durchquetschen und die Altstraße mit schönem Ausblick auf die Felswände fahren. Da die Straße als Bedarfsumleitung fungiert, ist der Belag ganz neu. Das Zurückfädeln hinter der abnehmbaren Schutzplanke am anderen Tunnelende erfordert etwas Geschick und Verkehrsaufmerksamkeit.
Man befindet sich nun in einer Landschaft großer Felshänge, im Talgrund mit Wald. Bald ist mit Coll del Naró der Beginn der langgezogenen Talsperre von Oliana erreicht. Hier wiederholt sich das Spiel: Während die Hauptstraße die Felswände in mehreren schnell ausgebauten Tunnels durchschneidet, kommt man gleich zu Beginn des Sees an der Abzweigung der alten Straße vorbei, die man unbedingt nehmen sollte - man fährt allein auf einer neu asphaltierten Fahrbahn (Bedarfsumleitung) auf einer herrlichen Straße am See, die sich für eine Pause empfiehlt. Einen Zugang zum Wasser gibt es nicht. Das Zurücksetzen des Rads hinter der abnehmbaren Planke ganz am Ende des Sees ist etwas tricky.
Nach Oliana ist die C14 stark ausgebaut gerade durch die Berge gesprengt. Lange Gegensteigungen. Man radelt jedoch sicher auf der Kombispur. Eine für Spanien kennzeichnende Bauweise - mehr im nächsten Abschnitt. Die große Talsperre von Rialb sieht man so gut wie gar nicht.
In Ponts machte ich in einem billigen Hostal (Pension, kleines Gasthaus) Station. Es gibt jedoch auch Zeltplätze in einiger Entfernung in den Bergen im Osten der Talsperre, übrigens auch einen in Organya an der Hauptstraße oberhalb der Schluchten.
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Noguera (Gegend)
Mit der Panta de Rialb (letzte Talsperre des Segre) sind wir aus dem Gebirge heraus. Eine agrarische Hügellandschaft mit wenigen höheren Erhebungen begleitet uns nach Balaguer und weiter zur Provinzhauptstadt Lleida (spanisch Lerida). Südliche Hitze der Ebro-Ebene und absolute Schattenlosigkeit erfordern genügend Wasservorräte.
In Balaguer am Riu Segre wechsle ich Ufer und Straße in der Hoffnung auf schwächeren Verkehr. Auf weite Strecke kann man die Kombispur rechts zum Radfahren nutzen.
Lleida - Fraga
Die Altstadt von Lleida ist von weitem sichtbar, die Stadteinfahrt jedoch, wie alle spanischen Großstädte, von Blocks und Verkehrsanlagen gesäumt.
Die Stadt bietet eine urban ausgebaute Kaufzone mit Einrichtungen aller Art, die jedoch während der langen Siesta bis mindestens 16.00 Uhr geschlossen sind (bis auf Gastro). Typisch spanische Vermischung von Bauten des 19. Jhd. (oder früher errichteten Gebäuden) mit Betonplatten der 70er Jahre bis heute. Die Flußufer im Stadtzentrum komplett in Betonriegeln. Außerhalb des Zentrum so gut wie keine Altbauten mehr.
In Lleida versuchte ich übrigens in stundenlangen Anläufen eine spanische Guthaben-SIM-Karte mit Internet zu erstehen. Endlich hatte ich eine, nachdem die zahllosen Verkäuferinen mehrmals mit ihren künstlichen Fingernägeln mein Telefon auseinanderzupften und nicht wieder zusammenbrachten. Die Datenverbindungen waren immer schlecht (Vodafone).
Südwestlich aus Lleida geht es nur auf einer großen Nationalstraße, der N II heraus. Sie ist für Fahrrad offen (Kombispur). Allerdings mündet sie nach einigen Kilometern in die Autobahn A 2 (nicht für Fahrrad frei). Man muss hier höllisch aufpassen, einen Ausgang zu erwischen. Am besten schon kurz vor der Autobahneinmündung Richtung Soses abbiegen. Für eine Rettung aus der Autobahnüberleitung Digitalkarte (Google oder sonstige GPS-Karte) dringend empfohlen.
An der letzten Raststätte vor der Autobahnmautstation fand ich einen Notausgang Richtung Soses. Man kommt nur via Segre-Tal und dann wieder zurück nach Norden nach Fraga (Aragón), wo die N II wieder aus der Autobahn austritt weiter nach Zaragoza.
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