Kilometertabelle:
Baden-Baden - Strasbourg - Neuenburg/Steinenstadt 184 km
Neuenburg/Steinenstadt - Basel - Mettau (AG) 109 km
Mettau (AG) - Schaffhausen - Utwil (Romanshorn) 151 km
Utwil (Romanshorn) - St. Margrethen - Bad Ragaz 105 km
Die Weglängen beziehen sich auf die tatsächlich gefahrene Strecke nach Tachometer, mit allen Nebenwegen.
Sie stellen daher nicht die kürzestmögliche Verbindung dar.
Oberrhein:
Am Rheindamm langzuradeln ist die bequemste und netteste Art, nach Basel zu kommen. Wo er wegen Flußeinmündungen oder Häfen unterbrochen ist, ist die deutsche Rheinroute meist bestens ausgeschildert. Sonst Karte zuhilfe nehmen.
Der Kiesbelag auf der deutschen Rheinseite bis Weil am Rhein eignet sich bestens zum Fahren und man sieht viel. Wer zum Heldentum Asphalt braucht, findet über große Strecken die parallele Rheinseitenstraße ohne Aussicht.
Ich selbst als Ansässiger habe mir aber einen Schlenker nach Frankreich erlaubt.
Der französische Dammbelag ist großenteils erbärmlich und zum Radfahren nicht geeignet. Außerdem ist auf weiten Strecken Fahrverbot ausgeschildert, das aber in Frankreich nicht immer so ernst genommen wird.
Die rheinnahen Straßen sind unangenehm stark vom Verkehr belastet - ohne Radwege.
Ab Marckolsheim bin ich wieder auf die deutsche Seite gewechselt.
Der deutsche Rheinradweg ist dagegen eine echte Expressroute - bitte trotzdem Vorsicht und die vielen Fußgänger nicht über den Haufen fahren.
Ich habe einmal am Oberrhein gezeltet für sage und schreibe 7 € (Schulferien!) und dabei wurden mir Verhandlungen über noch niedrigere Preise angedient. Aber irgendwo ist doch Schluß! (Neuenburg-Sternenstadt).
Hochrhein Schweiz:
Bis sich der Anfänger in die Geheimnisse der Schweizer Velo-Wegweisung (Route 2 Basel-Andermatt) eingefunden hat, dauert es eine Weile.
Überall stehen Fahrradweg-Schilder - die Schweizer haben dafür ein eigenes 'Signalisations'system, aber man braucht eine Weile, bis man versteht, welches Schild sich auf welche Strecke bezieht. Die Schilder der Veloland-Hauptrouten gehen nämlich nicht mit der jeweiligen Nummer durch, sondern zwischendrin sind Schilder ohne No. plaziert, aber eben auch solche, die sich nicht auf die gewählte Route beziehen. Oft steht in Worten, wohin es geht und wie lang es noch ist.
Manchmal fehlt auch schlechterdings ein Hinweis an einer Stelle des Zweifels.
Also findet euch zurecht! Das Eingewöhnen ab Basel hat mich gut und gern 2 - 3 Stunden Fahrtzeit gekostet, bis es ab Rheinfelden flutschte.
Nichtsdestotrotz ist die dichte, flächendeckende Schweizer Velo-Signalisation hervorragend und ein Segen im ganzen Land.
Die Schweiz ist anhand dieses dichten Streckennetzes wunderbar zu beradeln - ich fands ganz fantastisch !
Wenn auch die deutsche Beschilderung ein bissel stringenter und schneller zu fahren ist - die Schweiz gibt einfach viel her.
Die Veloland-Routen sind allerdings als Marketing-Maßnahme so konzipiert, daß der Radler durch alle Touristenpunkte an der Strecke durchgeführt wird, um dort sein Geld zu lassen.
Da wir aber irgendwann in Italien ankommen wollen, haben wir schon gar nicht die Zeit, da überall rumzuhocken und den Tag totzuschlagen.
Hilfreich: Eine detaillierte Karte, um die zahl- und steigungsreichen Schlenker der Route 2 im Bedarfsfall auf der Kantonsstraße oder sonstigen Wegen abkürzen zu können.
Sich nie allein auf die Veloland-Beschilderung verlassen, wenn man aus der Schweiz auch wieder heraus will !
Andererseits sollte man sich im Angesicht der kommenden Alpenüberquerung nicht um jeden Anstieg drücken. Die Route 2 gewöhnt den Radler schon mal am Hochrhein an das Kommende, und das ist bestimmt richtig.
Ich übernachtete auf einem schönen ruhigen Campingplatz im Aargau (Mettau) für sage und schreibe 10 Franken alles inklusive.
Wegen hereinbrechenden Schlechtwetters blieb ich noch 1 zusätzlichen Tag.
Einschub Regenwetter:
Bei schlechtem Wetter fahre ich nicht, sondern pausiere. Das ist Geschmacksache.
Nach dem Pausentag ist man wie neu und packt 200 km.
Nach einem nassen Tag Regenfahrt ist man am Ende und möchte sterben. Und ist doch nicht weit gekommen.
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Bodensee:
Ab Schaffhausen ist wegen überbordendem Tourismus auf der Route 2 die Hölle los. Schön zu fahren ist es trotzdem.
Der Bodenseeradweg ab Stein ist flachhügelig und schnell. Die Signalisation ist hier besonders idiotensicher, auch am Boden markiert, wegen der vielen Beamten, die gern rund um den Bodensee radeln [/Ätzmodus aus]. Viele Stellen sind am Radweg mit Stoplinie markiert, Radfahren verboten gekennzeichnet, oder geschwindigkeitsbeschränkt.
Grund: Hier ist soviel los, daß Kampfpiloten fehl am Platz sind.
Der Bodensee ist teurer. Camping im August 15 Franken ist dabei noch günstig (exponierte Seelage, Utwil bei Romanshorn, schön).
Nebenbei, wer es nicht so kennt: Die Verpflegungskosten in der Schweiz auch aus der preisgünstigsten Quelle liegen beim Doppelten bis Dreifachen wie in Deutschland.
Man könnte am Hochrhein und in Konstanz nach Deutschland zum Einkaufen einreisen. Dort bekommt man für 8 € wofür man in der Schweiz 30 Franken hinlegt, aber die hübsche Schweizer Kassiererin lächelt dich an und du nimmst es persönlich.
Alpenrhein bis Chur:
Man sollte ab Rheineck (schweizerisch/österreichische Grenze am Rheindelta) den Rheindamm nehmen, nicht mehr der ausufernd mäandrierenden Route No. 2 folgen.
Hierzu erst den Radweg Richtung St. Margrethen finden, wozu von der Rheinroute 2 her ein zweimaliger Grenzübertritt erforderlich ist (man findet es vor Ort). Ab Ortsausgang Rheineck geht es unbeschildert auf den Rheindamm, der bis Landquart vor Chur und noch ein Stück weiter befahren werden kann. Am besten genaue Karte sondieren oder Leute fragen.
Man kann jedoch auch direkt ausgeschildert (nicht No. 2) nach St. Margarethen fahren und von dort ausgeschildert 'Buchs' auf den Rheindamm.
Im mittleren Teil ist der Rheindamm durchgehend Asphaltrennpiste.
Man spart sehr viele Kilometer und noch mehr Stunden gegenüber der Route 2, und hat trotzdem ein tolles Panorama, denn jetzt geht es gnadenlos ins Hochgebirge.
Wegen typisch Schweizer Regen kam ich nicht ganz nach Chur, sondern blieb in Bad Ragaz stecken - übrigens viel netter als Chur, wenn auch ein bißchen teuer :)
Schweizer Campingplätze an den Alpenhauptrouten: 12-20 Franken pro Nacht, zuzüglich Nebenleistungen (Dusche, Müll - zusammen umgerechnet 8-13 €). Radler willkommen ( bringen wenig Profit, aber gern gesehene Atmosphäre).
Karten Oberrhein/Bodensee/Schweiz :
Nach Wahl, es gibt Radwanderkarten dieses Gebiets sonder Zahl zu kaufen.
Straßenkarten sind wegen fehlender Darstellung der guten Radwanderwege nicht zu empfehlen
Das Kartentafel-Buch Veloland Schweiz, Offizieller Routenführer Band 2 (Rheinroute ab Basel) ist wegen zu kleinem Kartenmaßstab und fehlender Kartenübersicht zur Orientierung unterwegs weniger brauchbar, außerdem nach gutem Schweizer Brauch so teuer wie ein Weltatlas (obwohl es wie ein Telefonbuch mit Werbung vollgespammt ist).
Besser in der Orientierung ist das bikeline-Kartentafelbuch Rheinroute Teil 1 (Andermatt-Basel, inkl. deutsche Rheinseite Hochrhein), das der Velolandroute folgt, aber auch Alternativen darstellt. Die Kartendarstellung ist übersichtlicher.
Allerdings kann man die touristischen Abhandlungen darin vergessen, es geht hauptsächlich um Kirchen, Klöster und Bildstöcke (ein österreichisches Buch).
Wir aber wollen Rad fahren !
Veloland Schweiz im WWW
Der guten Vollständigkeit halber hier noch das Link zum Schweizer Veloreise-Marketingverein Veloland Schweiz
Dort gibts neben allerhand Chichi unter anderem ein sehr hochauflösendes
Kartensystem für die ganze Schweiz (man muß ein bißchen hacken, bis mans hat).
Die Schweiz ist DAS Veloland, da gibts nichts dran schrauben.
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